Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 20. 07. 2008, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Vergessene Klänge neu entdeckt“ – Musik der Reformationszeit in Österreich

 

 

Für den Reformator Martin Luther war die Musik ein donum dei, eine Gabe Gottes. Reformatorische Gesänge und Kampflieder, mittels Flugschriften publiziert, trugen wesentlich zur Verbreitung von Luthers Ideen bei. Ihren Höhepunkt fand die evangelische Musikausübung in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Österreich war in dieser Zeit weitgehend protestantisch geprägt. Nachdem der evangelische Adel 1568 und 1572 von den katholischen Landesherren das Recht der Religionsausübung auf seinen Besitzungen erlangt hatte, wurden evangelische Kirchen und evangelische Schulen errichtet. Diese Schulen waren die Zentren der evangelischen Musikausübung. Musik war ein wesentlicher Bestandteil des Unterrichts und der Bildung, die Schüler traten mit ihren Gesängen in den sonntäglichen Gottesdiensten auf. Einer der bedeutendsten Musiker der damaligen Zeit war Andreas Rauch (1592-1656), der als evangelischer Kantor in Wien-Hernals Berühmtheit erlangte. Infolge der gegenreformatorischen Maßnahmen kam es zu Beginn des 17. Jahrhunderts zu einem Abbruch der evangelischen Musikproduktion. Viele Kompositionen gerieten in Vergessenheit und werden erst heute langsam wiederentdeckt. In Wien befasste sich ein Symposion mit dieser vergessenen Musik der Reformationszeit.

Gestaltung: Astrid Schweighofer