Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 10. 08. 2008, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Reformatoren und Streiter Gottes“ - Martin Luther und Huldrych Zwingli

 

 

Sie sind einander nur ein einziges Mal begegnet: Die Reformatoren Martin Luther und Ulrich Zwingli (früher auch Huldrych Zwingli oder Huldreich Zwingli genannt). Zuvor hatten sie sich schriftlich heftige theologische Gefechte geliefert. Luther und Zwingli vertraten unterschiedliche Lehren über das Abendmahl. Beide unterzeichneten schließlich die „Marburger Artikel“. Die ersten 14 Artikel enthalten gemeinsame Lehraussagen (über Gott, Christus, den Glauben, der gerecht macht, die Taufe), während im letzten Artikel, dem Abendmahlsartikel, der Dissens offenkundig wurde. Luther vertrat die Auffassung, dass in, mit und unter Brot und Wein der wahre Leib und das wahre Blut Christi ausgeteilt  würden (Realpräsenz), Zwingli hingegen verstand das Abendmahl als einen symbolischen Akt der Erinnerung an den Auferstandenen. Die Abendmahlslehre war - und blieb es in der Zukunft - der einzige Punkt, der die beiden großen protestantischen Kirchen trennte.

 

Der lutherische Altbischof Herwig Sturm und der reformierte Altlandessuperintendent Peter Karner sprachen im Rahmen der Ökumenischen Seminarreihe über diese beiden Reformatoren. Ulrich Zwingli - der Zürcher Reformator - lebte von 1484 bis 1531 im Gebiet der heutigen Schweiz. Aus der Zürcher Reformation und der Genfer Reformation ging die Reformierte Kirche hervor. Nur ein Jahr älter war der Reformator Martin Luther (1483-1546), der Fehlentwicklungen in der katholischen Kirche beseitigen wollte. Entgegen Luthers Absichten kam es jedoch zu einer Kirchenspaltung, es entstand die Evangelisch-Lutherische Kirche.

 

In Österreich leben insgesamt rund 330.000 evangelische Christen, davon bekennen sich knapp 14.000 zur Reformierten Kirche. Die überwiegende Mehrheit ist evangelisch-lutherisch. Gestaltung: Sandra Szabo