Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 12. 04. 2009, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Im Spiegel eurer Augen“ - Interreligiöses Lernen in Bewegung

 

Ein reisendes College – über Grenzen und Kulturen hinweg? Das "Europäische Projekt für interreligiöses Lernen" – kurz EPIL – hat kürzlich den zweiten Durchgang abgeschlossen. Die Teilnehmerinnen - protestantische, katholische und orthodoxe Christinnen, sunnitische und schiitische Musliminnen sowie Drusinnen lernten sich immer besser kennen und befassten sich in vier europäischen Städten mit speziellen Themen. Das Wiener Studien-Modul wurde von der Evang. Akademie Wien, der Evang. Frauenarbeit, dem Forum Muslimischer Frauen, der Katholischen Frauenbewegung und der Fraueninitiative des Kath. Akademikerverbandes organisiert.

 

Ziele der Reisen waren Orte, an denen Gewalt und Krieg tiefe Spuren hinterlassen haben. Es ging um das Aufarbeiten von Geschichte und das Aufzeigen von Wegen zur Versöhnung. Deshalb war das Abschluss-Modul in Beirut für alle sehr spannend und fordernd. Der Libanon ist ein Land mit einer großen religiösen Vielfalt, in dem es nicht nur teilweise Spannungen, sondern auch Bemühungen um ein friedliches Zusammenleben gibt.

 

EPIL ist ein pädagogisch durchdachtes Friedensprojekt. Die Idee stammt von der Protestantin Reinhild Traitler-Espiritu und Teny Pirri-Simonian von der Armenisch-Orthodoxen Kirche, die sich beim Weltkirchenrat kennen lernten. Heute ist EPIL ein internationaler, in der Schweiz eingetragener Verein. Die Initiatorinnen sind dankbar, dass ihre Arbeitsgeber - das Evang. Tagungs- u. Studienzentrum Boldern/Zürich und der Ökumenische Rat der Kirchen in Genf – die Idee förderten und in der Pilotphase finanziell unterstützten.

 

Andere mit deren eigenen Augen sehen und sich selbst mit den Augen der Anderen – dieses Einfühlungsvermögen sollen die Lehrgänge vermitteln. In Beirut erhielten die Teilnehmerinnen Diplome für ihre Abschlussarbeiten. Sie sollen nun als Multiplikatorinnen die gelebten Dialog-Erfahrungen mit ihren Gemeinschaften teilen und erweitern.

 

Gestaltung: Lise Abid