Motive - Aus dem Evangelischen Leben

Sonntag, 21. 06. 2009, 19.05 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

“Den Menschen zum Wohl und Gott zur Ehre” – Johannes Calvin zum 500. Geburtstag, Teil 2

 

 

Johannes Calvin gilt als unermüdlicher Arbeiter. Im Laufe seines Lebens hat er weit über 100 größere Publikationen verfasst. Sein besonderes Augenmerk galt der Bibel: Er hat fast alle Bücher des Alten und Neuen Testaments kommentiert. Wobei er der hebräischen Bibel einen besonders hohen Stellenwert einräumt und sich – äußerst ungewöhnlich für seine Zeit – auch mit den Werken jüdischer Religionsgelehrter befasst. Hier setzt der Genfer Reformator neue Maßstäbe in der Bibelwissenschaft.

 

Wenn von Calvins Theologie die Rede ist, dann ist damit untrennbar der Begriff der Prädestinationslehre verbunden. Sie besagt, dass Gott von vornherein festgelegt haben soll, wer letztlich für die ewige Verdammnis bzw. für die Erlösung bestimmt ist. Dieser Gedanke war zu Calvins Zeit freilich sehr verbreitet – auch unter katholischen Gelehrten.

 

Viel zu wenig bekannt ist dem gegenüber, dass Calvin als ausgebildeter Jurist auch eine neue Kirchenordnung konzipiert hat. Diese gilt mit ihren schlanken Strukturen als äußerst modern und orientiert sich in vielem nach dem, was später als Subsidiaritätsprinzip bekannt wurde.

Gestaltung: Brigitte Krautgartner