Motive - Glauben und Zweifeln

Sonntag, 04. 09. 2011, 19.04 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Feinde der Aufklärung?“ - Der Islam und die Vernunft

 


Ein Ruf, der in Diskussionen über den oft als rückständig empfundenen Zustand der islamischen Welt immer wieder ergeht, ist der nach einer "Aufklärung",  die eine Neubestimmung des Verhältnisses von Glaube und Vernunft mit sich bringen solle. Wie aber ist es um dieses Verhältnis in der islamischen Religion eigentlich bestellt? Welche Konzepte verbergen sich hinter diesen Begriffen in der islamischen Theologie? Eine Analyse dieser komplexen Thematik muss zuerst in die islamische Geistesgeschichte der Frühzeit führen, um die noch heute deutlich erkennbaren Traditionsstränge der Jetztzeit zu verstehen. Prinzipiell kann festgehalten werden, dass viele Autoren des klassischen Islam der Vernunft, bzw. dem rationalen Wissen in der Religion eine große Bedeutung beimaßen. Die Vernunft ('aql) sei dem Menschen von Gott mit der Maßgabe gegeben worden, sie zu verwenden. So heißt es etwa in der 38. Sure des Koran: "(Der Koran ist) eine von uns zu dir hinab gesandte, gesegnete Schrift (und wird den Menschen verkündet), damit sie sich über seine Verse Gedanken machen, und damit diejenigen, die Verstand haben, sich mahnen lassen."

 

Eine Runde prominenter deutscher Islamwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat das Thema „Vernunft im Islam“ diskutiert.
Gestaltung: Martin Gross