Motive - Glauben und Zweifeln

Sonntag, 27. 11. 2011, 19.04 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

„Die vielen Gesichter der Gerechtigkeit“ – Perspektiven zeitgemäßer Friedensethik

 


Johan Galtung gilt als der Vater der Friedensforschung. 1980 hatte er die Vorhersage gewagt, dass vor 1990 die Berliner Mauer zusammenbrechen würde und danach das sowjetische Imperium. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks sagte er, dass entweder die Grünen oder der Islam das neue Feindbild des Westens würden. Im Jahr 2000 datierte er den Niedergang des US-Imperiums in den Zeitraum von 2020 bis 2025. Aufgrund der beschleunigenden Wirkung der Präsidentschaft von George W. Bush kürzte er später diese Frist um fünf Jahre ab und prognostizierte das Ende des US-Imperiums auf vor 2020.

 

Beim evangelischen Kirchentag in Dresden entwickelte er in einer Diskussion mit dem Leiter des Außenamts der russisch-orthodoxen Kirche Metropolit Hilarion und dem anglikanischen Theologen Nicholas Sagovsky seine Sicht einer zukunftsorientierten Friedenethik. Sie ist pragmatisch, geduldig und äußerst vorsichtig mit Schuldzuschreibungen. „Schurkenstaaten“ gibt es auf Galtungs Landkarte sicher keine.

Gestaltung: Martin Gross