Motive - Glauben und Zweifeln

Sonntag, 22. 04. 2012, 19.04 Uhr bis 19.30 Uhr Österreich 1

 

 

 

Die Suche nach „Glück-Seligkeit“ – Margot Käßmann über die Bergpredigt

 

 

Einer europäischen Umfrage zufolge hat ein Drittel der befragten Österreicherinnen und Österreicher angegeben, unglücklich zu sein. Die glücklichste Nation ist demnach Dänemark, die unglücklichste Russland – und Österreich liegt an neunter Stelle von insgesamt 13 Ländern, Deutschland gar an elfter. Wie aber glücklich werden in einem Land voller Pessimisten?

 

„Ein wahres Glücksbuch ist die Bibel“, meint die frühere Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann. Und die Bergpredigt, jener zentrale Text des Neuen Testaments, sei ein Leitfaden hin zu einer Seligkeit im Hier und Heute, nicht erst in jenseitigen Welten. Beim Thema Glückseligkeit gehe es demjenigen, von dem die Worte der Bergpredigt stammen, Jesus von Nazareth, aber nicht um unablässiges Lächeln, „sondern um ein Leben in Fülle“. Glück sei nach der Bergpredigt kein individueller Besitz, sondern bestehe darin, Teil einer Gemeinschaft, nämlich des Volkes Gottes zu sein.

 

Bei allen Problemen und Ängsten gebe es angesichts der Bergpredigt keinen Grund zum Aufgeben: „Diese Welt ist kein hoffnungsloser Ort“. Die Ahnung von Gottes zukünftiger Welt könne glücklich machen und die Widerstandskraft gegen Unrecht und Gewalt stärken. „Christen müssen keine Trauerklöße sein, selbst Protestanten nicht!“ Das Evangelium sei geradezu eine Anleitung zum glücklich Sein, „weil wir einen zweiten Blick auf die Wirklichkeit haben“.

Gestaltung: Martin Gross