Praxis - Religion und Gesellschaft

Montag, 08. 01. 2007, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Turbulenzen in der polnischen Kirche nach dem Rücktritt des Warschauer Erzbischofs Stanislav Wielgus

Gestern hat die Zusammenarbeit eines Geistlichen mit dem kommunistischen Geheimdienst in Polen ernste Konsequenzen gefordert. Der erst seit Freitag im Amt befindliche Erzbischof von Warschau, Stanislav Wielgus ist gestern von seinem Amt zurückgetreten, nachdem ihm entgegen bisheriger Beteuerungen eine jahrelange Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst nachgewiesen wurde. Joana Radzyner aus Warschau berichtet.

 

 

Affäre Wielgus: peinlich für Vatikan Noch bis vergangenen Freitag hat der Vatikan beteuert, die Vergangenheit von Stanislav Wielgus sei genau durchleuchtet worden, der Papst vertraue dem neuen Erzbischof von Warschau. Gestern wurde der Rücktritt mit Erleichterung aufgenommen, manche glauben gar, der Vatikan habe Wielgus zum Rücktritt gedrängt. Andreas Pfeifer berichtet aus Rom.

 

 

Mekka-Pilger sind wieder in Österreich

In Wien sind heute Vormittag die ersten Pilger aus Mekka wieder zurückgekehrt in ihre Heimat. Rund 3000 Musliminnen und Muslime aus Österreich waren unter den insgesamt etwa 2,5 Millionen Pilgern in den heiligen Städten in Saudi Arabien. Aus Österreich waren diesmal besonders viele Frauen, berichtet Wolfgang Klein, der mit den Pilgern am Flughafen Schwechat gesprochen hat.

 

 

Kampf gegen die Todesstrafe

Die Hinrichtung Saddam Husseins sorgte für großes Aufsehen. Eine breite Diskussion über die Todesstrafe kam dadurch jedoch nicht in Gang. Weltweit ist die Todesstrafe bis heute heftig umstritten. 68 Länder halten nach Angaben von Amnesty International noch daran fest. Allein im Jahr 2005 wurden 2148 Menschen hingerichtet.
Im Zusammenhang mit der Hinrichtung Saddam Husseins verurteilte der Vatikan die Todesstrafe scharf. Kurienkardinal Renato Raffaele Martino, Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, erinnerte an das "Geschenk des Lebens", über das der Mensch nicht frei verfügen könne.
Für eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe engagieren sich unermüdlich zwei ehemalig unschuldig zum Tod verurteilte Häftlinge, die Amerikanerin Sonja Jacobs und der aus Irland stammende Peter Pringle.
Beide überlebten, weil sie im Gefängnis Jus studierten und dadurch ihre Unschuld beweisen konnten.
Gestaltung: Andreas Mittendorfer

 

>>Amnesty International