Wenn Frauen zur Ware werden - ein Lokalaugenschein bei einem
Caritas-Hilfsprojekt in der Republik Moldau
Vor den Toren der Europäischen Union - östlich von Rumänien -
liegt das ärmste Land Europas: Die Republik Moldova. Seit dem
Zusammenbruch der Sowjetunion ist es innerlich zerrissen, und hat
wenig wirtschaftliche und politische Perspektiven. Umgerechnet 50
Euro ist der Durchschnittslohn, wenn man Arbeit hat. Die offiziellen
Lebenshaltungskosten liegen bei 100 Euro. Eine Million der
arbeitsfähigen Bevölkerung von insgesamt viereinhalb Millionen
Moldawiern, die meisten zwischen 20 und 40 Jahren, sind aus
Verzweiflung legal und illegal ins Ausland gegangen, um ihre
Familien zu unterstützen. Zurück bleiben Kinder und alte Menschen,
60 Prozent davon sind Frauen. Auf der Suche nach einem Job, werden
tausende Frauen zu Opfer von Trafficking: Sie werden von
organisierten Banden in die Sexsklaverei verkauft. In einem
Rehabilitationszentrum in Ciokana hilft die Caritas in einem
Präventionsprogramm mit, junge Frauen zu Schneiderinnen und
Friseurinnen auszubilden, damit sie eine wirtschaftliche Zukunft
haben. Die Caritas sammelt im Februar wieder für Straßenkinder,
Sozialwaisen und Bildungs-Projekte gegen den Menschenhandel.
Gestaltung: Johannes Kaup
Gespaltener Islam? Der blutige Konflikt zwischen Sunniten und
Schiiten
Seit 1.400 Jahren gibt es in der islamischen Welt Konflikte
zwischen Sunniten und Schiiten, den beiden Hauptgruppen des Islam.
Dabei geht es um die Frage der legitimen Nachfolger des Propheten
Mohammed. Nach dem Tod Mohammeds ist es zu Machtkämpfen und blutigen
Auseinandersetzungen gekommen, die noch heute im Bewusstsein von
Muslimen stark verankert sind. Und die dazu geführt haben, dass
Sunniten und Schiiten getrennte Wege gegangen sind. Bis heute wirken
diese Spannungen nach, bis hin zu Mordanschlägen. Der Koran vereint
sie, die Geschichte aber ist ein trennendes Element zwischen
Sunniten und Schiiten. Über das Verhältnis von Sunniten und
Schiiten, zaghafte theologische Annäherungen und die Pflege von
Feindbildern hat Wolfgang Slapansky mit dem Berliner
Islamwissenschafter Werner Ende gesprochen.
Gestaltung: Wolfgang
Slapansky
Bevölkerungsentwicklung: Herausforderung für Kirche und
Gesellschaft
Immer mehr alte Menschen werden in Zukunft das Bild unserer
Dörfer und Städte prägen. Zugleich gibt es immer weniger Junge.
Damit nimmt auch die Zahl der Erwerbstätigen ab, was Auswirkungen
auf die Zukunftsicherung der Gesellschaft haben wird. Und ein weiter
Trend zeichnet sich ab: Immer mehr Menschen mit einem anderen
religiösen und kulturellen Hintergrund kommen nach Österreich. "Die
Gesellschaft ergraut und wird immer bunter", fasst der
Bevölkerungsexperte Rainer Münz die zukünftigen Herausforderungen
zusammen. Münz referierte kürzlich bei einer Veranstaltung der
Gruppe "forum XXIII" in St. Pölten.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer