Der Erzbischof und die Scharia
Rowan Williams, das Oberhaupt der
Anglikanischen Kirche, durchlebt im Moment die dunkelsten Tage
seiner Karriere. Der Erzbischof sagte vergangene Woche bei einem
Vortrag in London, es sei unvermeidlich, Teile der Scharia des
islamischen Gesetzes, für Muslime in Großbritannien einzuführen, um
soziale Spannungen in der Glaubensgemeinschaft abzubauen. Williams
entfachte damit einen Sturm der Empörung, die Folgen sind noch nicht
absehbar. Mitglieder der anglikanischen Synode fordern seinen
Rücktritt, Politik, Menschenrechtsorganisationen und sogar Vertreter
der muslimischen Gemeinden reagieren entsetzt.
Bettina Madlener aus London.
Das war die Ära Lehmann
Heute hat in Würzburg das Treffen der
Deutschen Bischofskonferenz begonnen. Wenn alles nach Plan läuft,
dann werden die katholischen Hirten der Bundesrepublik morgen im
Kloster Himmelspforten eine neue Nummer eins wählen und damit auch
ihren künftigen Kurs bestimmen. Diese wird wohl näher an Rom sein,
wenn der Mainzer Bischof, Karl Kardinal Lehmann, nach mehr als 20
Jahren den Vorsitz abgibt. Schwere Herzrhythmusstörungen seien ein
nicht zu übersehender Schuss vor den Bug gewesen, sagt der
71-jährige zu seinem Rücktritt von der Spitze des Gremiums. Dem
Bistum Mainz bleibt der lebensfrohe Brückenbauer erhalten und damit
auch der Bischofskonferenz, deren wichtigste Stimme er nach innen
war und die wohl angesehenste weit über die Grenzen der Katholischen
Kirche Deutschlands bleibt.
Volker Obermayr mit einer Bilanz einer Ära.
150 Jahre Lourdes
Heute vor 150 Jahren soll Bernadette
Soubirous, der 14-jährigen Tochter eines armen Müllers in Lourdes
die Jungfrau Maria erschienen sein, zum ersten von insgesamt 18
Malen, beim Holzsuchen in einer Grotte am Hang über dem Fluss Gave.
Ein Grund für die besondere Anziehungskraft von Lourdes sind die
Wunderheilungen. Der Wallfahrtsort hat bereits 1883 ein
medizinisches Büro gegründet, in dem versucht wird, tatsächliche von
imaginären Wunderheilungen zu trennen. Seit 10 Jahren leitet Doktor
Patrick Theillier dieses medizinische Büro in Lourdes.
Hans Woller hat ihn im
sogenannten "Heiligen Bezirk" getroffen.
Flüchtlingshelfer im Sudan
Im Tschad sollten die österreichischen
Bundesheersoldaten vor allem an der sudanesischen Grenze zum Einsatz
kommen. Dort können derzeit rund 400.000 Flüchtlinge nur
unzureichend versorgt werden. Dazu hat der Sudan nach dem
jahrzehntelangen Bürgerkrieg selbst ein riesiges Flüchtlingsproblem.
Der Salesianerpater Savio Silveira ist seit 10 Jahren für die
Hilfsprojekte des Don Bosco Netzwerkes im Sudan verantwortlich und
die Salesianerschwester Alexandra Bartuschewska leitet im Süden des
Sudan Krankeneinrichtungen und Schulen.
Ein Beitrag von
Maria Harmer