Praxis - Religion und
Gesellschaft
Montag, 14. 04.
2008, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1
Interview mit John Allen
Morgen bricht Papst Benedikt XVI. zu
einem mehrtägigen Besuch in die USA auf. Er wird mit Präsident Bush
zusammentreffen, vor der Vollversammlung der UNO sprechen und Messen
in Washington und New York feiern. Der Papst kommt in ein Land, in
dem Religion einen höheren Stellenwert im öffentlichen Leben hat als
in Westeuropa. Vier von 10 Amerikanern besuchen regelmäßig den
Sonntagsgottesdienst. Sechs von 10 Amerikanern bezeichnen sich als
religiös. Die katholische Kirche befindet sich im Umbruch.
Moralische und finanzielle Folgen des weitreichenden Sexskandals,
der 2002 in Boston aufgeflogen ist, wiegen bis heute schwer.
Tausende Kinder und Jugendliche waren von katholischen Priestern in
den vergangenen Jahrzehnten in den USA missbraucht worden. Wie die
Kirche damit bis heute umgeht, darüber und über viele weitere Themen
hat Jörg Winter für Praxis mit dem Vatikankenner und bekannten
amerikanischen Religionsjournalisten John Allen in New York
gesprochen. John Allen hat zahlreiche Bücher über die katholische
Kirche publiziert. Er ist Kommentator von CNN und war mehr als 10
Jahre Korrespondent im Vatikan.
Gestaltung:
Jörg Winter
Paul Zulehner bei Weizer
Pfingstvision
Der Wiener Pastoraltheologe Zulehner
wandte sich beim Festakt "20 Jahre Weizer Pfingstvision“ gegen einen
"dumpfen Nationalismus" wie auch einen "eingeigelten
Eurozentrismus", aber auch gegen ein "engstirniges
Kulturchristentum", das den Glauben als "Instrument der Ab- und
Ausgrenzung" missbrauche - insbesondere gegenüber dem Islam. Der mit
der "Weizer Pfingstvision" seit langem freundschaftlich verbundene
Pastoraltheologe plädierte auch für einen "wachen und loyalen
Kirchenmut", der dazu führen solle, dass "neue Möglichkeiten in
kontrollierten Experimenten ausgetestet und auf ihre weltkirchliche
Tauglichkeit hin geprüft werden". Zulehner erinnerte dabei an einen
"prophetischen Satz" über die Kirche des Jahres 2000, den der
jetzige Papst bereits 1970 ausgesprochen habe: Von der Kirche "als
kleine Gemeinschaft" sei da die Rede gewesen, die "gewiss neue
Formen des Amtes kennen und bewährte Christen, die im Beruf stehen,
zu Priestern weihen" werde.
Gestaltung:
Wolfgang Klein
Die Caritas in Temesvar
Bereits kurz nach der Revolution in
Rumänien im Jahr 1989 hat eine intensive Zusammenarbeit zwischen der
(damals neu gegründeten) Caritas in Temesvar und der
österreichischen Caritas begonnen. Zahlreiche Sozial- und
Hilfsprojekte sind in Temesvar ins Leben gerufen worden. Vom
Unfallspital bis zur Suppenküche. Heute gilt die Caritas in Temesvar
als wichtigste nichtstaatliche Sozialeinrichtung. Und die Nachfrage
nach den Angeboten ist nach wie vor enorm. Noch heute gibt es
Partnerschaften, etwa zwischen Graz und Temesvar. Doch gilt Rumänien
als Mitgliedsland der EU inzwischen als einigermaßen stabilisiert,
und so gibt es für die Caritas in Österreich neue Schwerpunktländer:
etwa Moldawien, Bosnien, Serbien oder die Ukraine.
Gestaltung:
Wolfgang Slapansky
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