Die Kirchen im Jahr 1968 - zwischen
Aufbruch und Resignation
In den sechziger Jahren herrschte in
der Kirche eine enorme Aufbruchstimmung. Durch die Ergebnisse des
Zweiten Vatikanischen Konzils fühlten sich viele Gläubige in ihren
Bestrebungen bestärkt, Veränderungen in der über Jahrhunderte
starren Kirchenstruktur zu bewirken. Autoritäten wurden in Frage
gestellt, neue liturgische Formen sollten die Kirche lebendig
machen. Das Jahr 1968 war ein Schlüsseljahr. In Paris brannten die
Barrikaden, in Berlin oder Wien sind Studenten auf die Straße
gegangen, um gegen die alten Autoritäten und für eine freie
Gesellschaft zu demonstrieren - auch für die freie Liebe. Darunter
auch viele Christen. Die Antwort des Papstes war jedoch die
sogenannte Pillen-Enzyklika, die sich gegen die künstliche
Empfängnisverhütung ausgesprochen hat. Vieles von dem im 2.
Vatikanischen Konzil im Raum stehende, was Veränderungen der Kirche
betroffen hätte, ist nicht umgesetzt worden. Die Enttäuschung bei
den meisten Gläubigen war groß. Die Kirchen im Jahr 1968 - zwischen
Aufbruch und Resignation - heute in einer Spezialausgabe des
Religionsmagazins Praxis.
Gestaltung:
Wolfgang Slapansky