Praxis - Spezial

Montag, 07. 07. 2008, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

„Islam in Österreich und die Frage der Integration“

 

 

In Österreich – wie auch weltweit - gibt die Religion in der Gestalt des Islam kräftige Lebenszeichen von sich. Die Konsequenz und Sichtbarkeit dieser gelebten Religion hat eine neue Wertedebatte und Integrationsdebatte entfacht. Sie zwingt zu neuen Antworten auf die Fragen nach dem Verhältnis von Kultur, Religion, Identität(en), Demokratie und Menschenrechte.  In den Blickpunkt der Debatte sind dabei besonders die in den Sechziger und Siebziger Jahren nach Österreich zugewanderten Türken geraten.

 

In Österreich leben derzeit über 400.000 Muslime, von denen die meisten ursprünglich aus der Türkei stammen. Doch auch die zweite und die dritte Generation der ehemaligen Gastarbeiter hat mit Diskriminierung aufgrund ihrer Kultur und Religion und sozialer Ausgrenzung zu kämpfen. Als Reaktion auf die unreflektierte Pauschalkritik und die alltägliche Ausgrenzung ist die islamische Religion als kulturelle Trägerin erstarkt und sichtbar geworden. In den letzten Jahren wurde auch bei uns heftig über die Sichtbarkeit des Islam diskutiert.

 

Eine Diskussion, die sich vordergründig an den Symbolen Kopftuch und Minarett aufhängt, aber hintergründig die Vereinbarkeit der muslimischen Religion und Lebensweise mit der angestammten Kultur in Frage stellt. Doch die Frage der Migration und der Integration in eine neue Heimatgesellschaft ist nicht primär eine religiöse, sondern eine soziale Frage. Die Religion spielt allerdings eine wichtige Rolle in der Vermittlung kultureller Differenzen und als Motivatorin zu einem friedlichen Integrationsprozess.

 

Johannes Kaup hat in Tirol und Vorarlberg zum Thema "Islam und die Frage der Integration" recherchiert.