Praxis - Religion und Gesellschaft

Montag, 21. 07. 2008, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Weltjugendtag in Sidney

 

Gestern ist im australischen Sydney der Katholische Weltjugendtag 2008 zu Ende gegangen. Bei einer großen Messe auf der Pferderennbahn von Sydney hielt Papst Benedikt XVI. vor rund 500.000 Pilgern den Abschlussgottesdienst. Zuvor hatte er, bei einem Treffen mit Geistlichen, sein tiefes Bedauern über die sexuellen Missbrauchsfälle durch australische Geistliche zum Ausdruck gebracht. Insgesamt nahmen an dem Treffen 150.000 - 200.000 Jugendliche aus aller Welt teil. Sie feierten, beteten, sangen und tanzten sechs Tage lang. Ein Rückblick von Bernd Musch-Borowska.

 

 

 

Ehemaliger Papstsprecher Navarro-Vals erinnert sich

 

Der Arzt und langjährige Korrespondent spanischer Tageszeitungen in Rom, Joaquin Navarro-Valls, wurde 1984 von Papst Johannes Paul II. als Pressesprecher in den Vatikan geholt. Er war der zweite Laie an der Spitze des Presseamts des Kirchenstaats. In seinen 22 Jahren im Vatikan wurde Navarro-Valls ein enger Vertrauter Johannes Pauls, den er auf vielen Auslandsreisen begleitete. Weltweit bekannt wurde der Spanier, der Mitglied des Opus Dei ist, kurz vor dessen Tod im April 2005, als er der Weltpresse täglich die neuesten Bulletins zum Gesundheitszustand Papst Johannes Paul II. präsentierte. Papst Benedikt XVI. nahm im Juni 2006 den Rücktritt Navarros an und ernannte wieder einen Priester zum Nachfolger, den Generaldirektor von Radio Vatikan, Pater Federico Lombardi. Navarro-Valls sprach kürzlich in einem Vortrag an der Madrider Privatuniversität IESE von seinen Jahren an der Seite des verstorbenen Papstes.

Gestaltung: Josef Manola

 

 

 

40 Jahre „Pillenenzyklika“

 

Vor 40 Jahren, am 25. Juli 1968, hat Papst Paul VI. die Enzyklika "Humanae Vitae" veröffentlicht. Es war eine der umstrittensten Entscheidungen in der 15-jährigen Amtszeit von Papst Paul VI., denn in dieser Enzyklika hat der Papst katholischen Ehepaaren die Verwendung jeglicher Form der künstlichen Empfängnisverhütung untersagt. Viele haben ihm vorgeworfen, dadurch die katholische Kirche in einer nicht mehr zeitgemäßen Sexualmoral zu verfestigen. Das Pontifikat von Paul VI. ist wie kaum ein anderes durch nur eine Enzyklika überschattet gewesen. Dabei hat er wesentlich zur Liturgiereform beigetragen. Sein Amt war geprägt von der Spannung zwischen Tradition und Moderne. Er war der erste Papst, der mit einem Flugzeug reiste, er hat vor der UNO Frieden und soziale Gerechtigkeit gefordert. Er hat gleich nach der ersten Mondlandung mit den Astronauten telefoniert. Aber er hat auch den Zölibat und das Pillenverbot bekräftigt.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky