Europa und seine
Muslime
Allein in Westeuropa leben
Schätzungen zufolge 15 bis 20 Millionen Muslime. Bis 2025 dürfte
sich ihre Zahl verdoppelt haben, so die Prognosen von Demografen.
Innerhalb weniger Jahre sind die Muslime in Westeuropa zur
zweitgrößten religiösen Gruppe geworden. Das Zusammenleben von
Christen und Muslimen ist häufig überschattet von Angst, Vorurteilen
und Misstrauen. Etwa beim Bau von Moscheen kommt es immer wieder zu
handfesten Auseinandersetzungen.
Beim islamischen Religionsunterricht
gibt es europaweit sehr unterschiedliche Regelungen. Zumeist findet
der Unterricht in privaten Moscheevereinen und nicht in öffentlichen
Schulen statt. Viele islamische Traditionen sind den meisten
Europäern nach wie vor unbekannt und fremd. Etwa der derzeit gerade
laufende Fastenmonat Ramadan oder die spezifischen Gebetsrituale und
Speisevorschriften. Zudem gibt es eine wachsende Sorge über eine
zunehmende Radikalisierung junger männlicher Muslime. Das Gefühl,
eine Minderheit zu sein und auch minder behandelt zu werden, ist für
viele Muslime in Europa prägend.
Vor diesem Hintergrund hat es vor
kurzem in Wien eine internationale Tagung gegeben. „Europa und seine
Muslime. Dimensionen einer Koexistenz im Schatten von
Verschwörungstheorien“ lautete der Titel der Tagung an der
Universität Wien. Veranstalter war der in Wien ansässige Studiengang
für das Lehramt für islamische Religion an Pflichtschulen. Es ist um
das Verhältnis Christentum – Islam ebenso gegangen, wie um Ansätze
zu einem friedlichen Miteinander der Religionen und Kulturen.
Gestaltung: Wolfgang
Slapansky