Praxis - Spezial

Montag, 15. 09. 2008, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Europa und seine Muslime

 

Allein in Westeuropa leben Schätzungen zufolge 15 bis 20 Millionen Muslime. Bis 2025 dürfte sich ihre Zahl verdoppelt haben, so die Prognosen von Demografen. Innerhalb weniger Jahre sind die Muslime in Westeuropa zur zweitgrößten religiösen Gruppe geworden. Das Zusammenleben von Christen und Muslimen ist häufig überschattet von Angst, Vorurteilen und Misstrauen. Etwa beim Bau von Moscheen kommt es immer wieder zu handfesten Auseinandersetzungen.

 

Beim islamischen Religionsunterricht gibt es europaweit sehr unterschiedliche Regelungen. Zumeist findet der Unterricht in privaten Moscheevereinen und nicht in öffentlichen Schulen statt. Viele islamische Traditionen sind den meisten Europäern nach wie vor unbekannt und fremd. Etwa der derzeit gerade laufende Fastenmonat Ramadan oder die spezifischen Gebetsrituale und Speisevorschriften. Zudem gibt es eine wachsende Sorge über eine zunehmende Radikalisierung junger männlicher Muslime. Das Gefühl, eine Minderheit zu sein und auch minder behandelt zu werden, ist für viele Muslime in Europa prägend.

 

Vor diesem Hintergrund hat es vor kurzem in Wien eine internationale Tagung gegeben. „Europa und seine Muslime. Dimensionen einer Koexistenz im Schatten von Verschwörungstheorien“ lautete der Titel der Tagung an der Universität Wien. Veranstalter war der in Wien ansässige Studiengang für das Lehramt für islamische Religion an Pflichtschulen. Es ist um das Verhältnis Christentum – Islam ebenso gegangen, wie um Ansätze zu einem friedlichen Miteinander der Religionen und Kulturen. Gestaltung: Wolfgang Slapansky