Praxis - Religion und Gesellschaft

Montag, 22. 09. 2008, 21.01 Uhr - 21.30 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Wohnt Gott noch in den Niederlanden? Ein Gespräch mit der Theologin Manuela Kalsky, Leiterin des Dominikanischen Studienzentrums für Theologie und Gesellschaft in Nijmegen über das Internet-Forum Reliflex

 

Die religiöse Landschaft in Europa verändert sich. Viele verlassen die christlichen Kirchen und wenden sich anderen Heilsbotschaften zu, die Wellness, Erfolg und Weisheit versprechen. Andere wieder wollen mit Religion überhaupt nichts mehr zu tun haben und sind bekennende Atheisten. Und wieder andere wissen mit dem Wort Gott nichts mehr anzufangen. Die religiöse Situation in den Niederlanden bestätigt diesen Trend. Gleichzeitig sorgt der Islam für neue religiöse Bewegungen. Das Internet-Forum Reliflex hat große gesellschaftliche Akzeptanz gefunden.

Gestaltung: Ursula Baatz

 

 

Demokratie und Islam

 

Auch in islamistischen Systemen gibt es Anknüpfungen für Demokratie, sagt die Berliner Islamwissenschafterin Gudrun Krämer bei einem Vortrag im Österreichischen Institut für Internationale Politik in Wien mit dem Titel "Demokratie und Islam".

Es geht Krämer um eine differenzierte Wahrnehmung des Islam und sie kämpft gegen eine allgemeine Verunglimpfung der Muslime. Und sie meint weiters, dass auch unter Islamisten ein Ruf nach Good-Governance, nach "guter Regierungsführung", Rechtsstaatlichkeit und den Menschenrechten zu vernehmen sei. Zugleich zeigt sie aber auch die Probleme auf und stellt an Islamisten klare Forderungen.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer

 

 

Baha'i im Iran: "Vogelfreie der Gesellschaft"

 

Der Baha'i-Glaube ist nach dem Christentum die weltweit am weitesten verbreitete Religion. Auch im Iran, in dem der Glaube vor rund 150 Jahren seinen Anfang nahm, gibt es Baha'i. Doch leider sind diese dort seit Anbeginn schweren Verfolgungen ausgesetzt, da die Anhänger des Baha'i-Glaubens Mohammed zwar als Propheten - nicht aber als den letzten ansehen. Die Geschicke der Baha'i-Gemeinde werden von einem für jedes Land demokratisch gewählten, siebenköpfigen Führungsgremium übernommen. Beim jüngsten Zwischenfall im Iran wurden genau diese sieben festgenommen und in das berüchtigste Gefängnis des Landes - das Evin-Gefängnis - gesteckt. Interventionen der EU konnten nun zwar eine Hafterleichterung bewirken - Angehörige, Freunde und die internationale Baha'i-Gemeinde bangen aber weiter um deren Leben. Alexander und Ottilie Käfer - die Pressesprecher der österreichischen Baha'i-Gemeinde kommen zu Wort in diesem Porträt zur schwierigen Lage der Baha'i im Iran.

Gestaltung: Kenny Lang