Römisch-katholische Kirche: Diagnose Glaubwürdigkeitsverlust
Die römisch-katholische Kirche kommt weiterhin nicht aus den
Schlagzeilen. Der mit Spannung erwartete Hirtenbrief von Papst
Benedikt dem XVI. an die Katholiken in Irland hat gemischte
Reaktionen ausgelöst: Von Lob bis Kritik. In Deutschland ist das
Vertrauen in den Papst und in die katholische Kirche laut einer von
der Illustrierten "stern" in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage
dramatisch gesunken. Zugleich werden von Seiten der Kirche
Austrittswellen befürchtet. Ist die Kirche heute noch glaubwürdig,
wird sie noch als moralische Instanz und Autorität wahrgenommen?
Neben einer Kurzzusammenfassung der Ereignisse der vergangenen Tage
kommt in dem Beitrag unter anderem der katholische Publizist Hubert
Feichtlbauer zu Wort. Für ihn sind die Glaubwürdigkeit und die
Autorität der römisch-katholischen Kirche in den vergangenen Jahren
arg in Mitleidenschaft gezogen worden.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer und
Wolfgang Slapansky
Sexuelle Gewalt – auch ein Thema in anderen Weltreligionen?
(Sexuelle) Gewalt ist nicht nur in der römisch-katholischen Kirche
ein Problem. Denn viele religiöse Institutionen begünstigen durch
ihre Machtstruktur Missbrauch. Wie die verschiedenen Religionen
damit umgehen, ist allerdings unterschiedlich.
Gestaltung: Ursula Baatz
Wird Europa islamisiert? Islamophobie und Islamfeindlichkeit näher
betrachtet
Kann Kritik am Islam oder an muslimischen Minderheiten in Europa zu
Islamophobie und Islamfeindlichkeit führen? Alle diese Begriffe sind
umstritten, und die gegenseitige Wahrnehmung ebenso: Wie sehen
europäische Mehrheitsgesellschaften "die“ Musliminnen oder Muslime?
Was unterstellt man ihnen und wo ist Kritik angebracht? Erste
Studien befassen sich mit diesen Phänomenen und zwei neue Bücher
geben einen breit gefächerten Überblick über diese Themen.
Gestaltung: Lise Abid
Buchtipp:
John Bunzl/Farid
Hafez(Hg.) "Islamophobie in Österreich", Studienverlag
Der Islam in der westlichen Kultur – Fragen und Herausforderungen
Der Islamwissenschaftler Mouhanad Khorchide fordert eine
Verbesserung der Ausbildung der österreichischen islamischen
Religionslehrer und Imame, also der Vorsteher von Moscheen. Es gehe
nicht nur um die theologischen Fragestellungen abseits der
Alltagspraxis, sondern um viele Themen, die sich durch den Islam in
der westlichen Kultur ergeben. Die religiösen Experten müssen
Antworten geben können auf lebensnahe aktuelle Fragen: Etwa was
interreligiöse Heiraten betrifft. Es gebe bereits viele
Partnerschaften zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, Jugendliche,
die Tätowierungen oder Piercings tragen wollen, junge Mädchen, die
am Wochenende in die Disco gehen wollen. Sie alle erwarten sich von
religiösen Autoritäten Antworten auch auf ihre Fragen – etwa ob und
inwiefern das mit dem Islam kompatibel ist. Dazu sei eine fundierte
und kritische Koranexegese notwendig. Doch die fehle noch in
Österreich.
Gestaltung: Wolfgang
Slapansky