Praxis - Religion und Gesellschaft

Freitag, 14. 05. 2010, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

Papstbesuch in Portugal: Eine Bilanz

 

Überschattet von den Missbrauchsskandalen in der römisch-katholischen Kirche hat Papst Benedikt XVI. am Dienstag einen viertägigen Besuch in Portugal begonnen. "Der größte Angriff auf die Kirche kommt heute aus dem Innern der Kirche selbst - durch die Sünde", sagte der Papst auf dem Flug von Rom nach Lissabon. "Heute sehen wir das in einer wirklich erschreckenden Weise." Ein Höhepunkt der Reise ist der Besuch des Wallfahrtsortes Fatima. Wir planen eine Bilanz des Papstbesuchs in Portugal.

 

Gestaltung: Josef Manola

 

 

 

Wer wirft den ersten Stein? Unterdrückung von Frauen durch Religion

 

Eine Frau soll die perfekte Ehefrau, liebevolle Mutter und aufopfernde Pflegerin der Großfamilie sein; sexy und gleichzeitig erfolgreich im Beruf. Ein Anforderungsprofil, dem kaum ein Mensch gewachsen ist. Wie ist es zu diesen Idealvorstellungen gekommen? Die Geschichte der Frauen ist über Jahrhunderte, ja Jahrtausende eine wechselvolle Geschichte von Freiheit und Instrumentalisierung, von Gleichberechtigung und Unterwerfung, von Selbständigkeit und Gewalt. Immer zu sehen im historischen und kulturellen Kontext. Die Religionen spielen dabei eine wichtige Rolle. Wie wurde die Frau früher gesehen; im Judentum, Christentum und im Islam? Wie heute? Diesen Fragen gehen wir in diesem Beitrag nach, vor dem Hintergrund des kürzlich erschienenen Buchs "Wer wirft den ersten Stein? Unterdrückung von Frauen durch Religion", geschrieben von Christa Chorherr. Die christliche Buchautorin kommt dabei ebenso zu Wort, wie die progressive Jüdin Gerda Frey und die Muslimin Amena Shákir. 

 

Gestaltung: Maria Harmer

 

 

 

Äthiopien: Kampf gegen Genitalverstümmelung           

 

Die Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung wird bei verschiedenen Völkern bis heute praktiziert. Etwa in Afrika südlich der Sahara und entlang des Nils, so auch in Äthiopien. Mehrheitlich von Muslimen, aber auch von Christen und Anhängern anderer Religionen. Eine Kennerin der Situation in Äthiopien ist die Aktivistin Valerie Browning.  Seit Jahrzehnten setzt sie sich gegen die grausame Tradition der weiblichen Genitalverstümmelung ein, die kurz FGM genannt wird – aus dem Englischen „Female Genital Mutilation". Vor allem leistet sie Aufklärungsarbeit bei den sogenannten Afar-Nomaden. Unterstützt wird sie dabei von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, über die österreichische Hilfsorganisation „Sonne International“. Kürzlich war Valerie Browning auf Einladung des Afro-Asiatischen Instituts in Wien.

 

Gestaltung: Lise Abid

 

 

 

 

Religionen: Zwischen medialer Omnipräsenz und persönlicher Spiritualität

 

Religion ist omnipräsent – gerade auch in Zeiten von Globalisierung, Pluralisierung und Säkularisierung der Gesellschaft. In den Medien sind Religionen ein Dauerthema, aber auch im Leben des Einzelnen spielen sie nach wie vor eine große Rolle. Diese These vertritt zumindest die in Salzburg gegründete "Internationale Gesellschaft für interkulturelle Theologie und Religionsforschung", kurz: ISRIT. In ihrem dritten Symposion an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität Linz hat die Gesellschaft kürzlich die Frage gestellt, welche Bedeutung das Religiöse in der modernen Gesellschaft hat, warum es im Zusammenhang mit Religionen immer öfter zu Konflikten zu kommen scheint, und wie diese gelöst werden können. In diesem Beitrag können Sie Auszüge aus den verschiedenen Diskussionen hören.

 

Gestaltung: Sebastian Fleischer