Praxis - Religion und Gesellschaft

Freitag, 21. 05. 2010, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Pfarrgemeinderäte-Kongress: Aufbruchsstimmung in Mariazell

 

Die Vielfalt der Verantwortungsträger der römisch-katholischen Kirche auf einem Platz: Das war der Pfarrgemeinderäte-Kongress in Mariazell. Mehr als 500 Delegierte, mehrheitlich demokratisch gewählte Mitglieder der Pfarrgemeinderäte in ganz Österreich, berieten auf Einladung der Bischöfe über die anstehenden Probleme und die Zukunft ihrer Kirche. Jedes Dekanat war dabei zumindest durch einen Delegierten vertreten. Die so häufig genannten „heißen Eisen“ – wie etwa der Zölibat – wurden zwar nicht ausgeklammert, dominierten aber auch nicht die Beratungen.

Gestaltung: Markus Veinfurter

 

 

3. Europäische Imamekonferenz in Österreich: Einheitliche Stimme für Toleranz

Nach Graz 2003 und Wien 2006 war die Bundeshauptstadt nun zum zweiten Mal Schauplatz der Europäischen Imamekonferenz. Mehr als 100 Imame, islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger, sowie Vertreter von Muslimen-Organisationen aus fast allen Ländern Europas haben sich am vergangenen Wochenende in Wien getroffen, um über einen gemeinsamen Weg in Zusammenhang mit der nicht einfachen Integration des Islam in Europa zu beraten. Vor dem Hintergrund staatlicher Verbote, wie jenem für den Bau von Minaretten in der Schweiz oder dem für das Tragen der Burka in Belgien, haben sich die Muslime zu einer klaren einheitlichen Stimme für Toleranz und ein friedliches Zusammenleben als Teil der europäischen Kultur ausgesprochen.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky

 

 

Multireligiosität praktisch: Gemeinsam Beten

Initiativen zur Förderung der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund gibt es auch auf Bezirksebene. In Wien Meidling etwa haben sich Christen, Muslime und Sikhs kürzlich zu einem gemeinsamen Gebetsabend getroffen. Sie wollten damit einen Beitrag zur Verbesserung des sozialen Klimas im Bezirk leisten; Im Rahmen eines Lehrgangs der Katholischen Sozialakademie Österreichs haben zwei Teilnehmerinnen diesen Gebetsabend unter dem Motto „Gemeinsam Beten“ organisiert.

Gestaltung: Astrid Schweighofer

 

 

Frieden beginnt im eigenen Haus

Das Zusammenleben von Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern und mit unterschiedlichen Religionen birgt Spannungen in sich, kann aber auch positiv als Herausforderung gesehen werden: So etwa im Schulzentrum Friesgasse im 15. Bezirk Wiens. Und damit in jenem Bezirk mit einem besonders hohen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Bevölkerungs- und Religionsvielfalt spiegelt sich auch in der von der katholischen Ordensgemeinschaft der Schulschwestern geführten Schule wider: Rund 1500 Schülerinnen und Schüler unterschiedlichster Herkunft und Religion lernen hier alle unter einem Dach: Christen, Muslime, Buddhisten, Hindus und Sikhs. Ein besonderer Schwerpunkt der Schule ist daher Friedenserziehung: Bereits seit Jahren sind etwa an der Schule Peer-Mediatorinnen und -Mediatoren, also sogenannte „Mittler“ bei einem Streitfall, im Einsatz. Und im heurigen Jubiläumsjahr „150 Jahre Schulzentrum Friesgasse“ war unter anderem die palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser kürzlich zu Gast.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer