Pfarrgemeinderäte-Kongress: Aufbruchsstimmung in Mariazell
Die Vielfalt der Verantwortungsträger der römisch-katholischen
Kirche auf einem Platz: Das war der Pfarrgemeinderäte-Kongress in
Mariazell. Mehr als 500 Delegierte, mehrheitlich demokratisch
gewählte Mitglieder der Pfarrgemeinderäte in ganz Österreich,
berieten auf Einladung der Bischöfe über die anstehenden Probleme
und die Zukunft ihrer Kirche. Jedes Dekanat war dabei zumindest
durch einen Delegierten vertreten. Die so häufig genannten „heißen
Eisen“ – wie etwa der Zölibat – wurden zwar nicht ausgeklammert,
dominierten aber auch nicht die Beratungen.
Gestaltung: Markus Veinfurter
3. Europäische Imamekonferenz in Österreich: Einheitliche Stimme für
Toleranz
Nach Graz 2003 und Wien 2006 war die Bundeshauptstadt nun zum
zweiten Mal Schauplatz der Europäischen Imamekonferenz. Mehr als 100
Imame, islamische Seelsorgerinnen und Seelsorger, sowie Vertreter
von Muslimen-Organisationen aus fast allen Ländern Europas haben
sich am vergangenen Wochenende in Wien getroffen, um über einen
gemeinsamen Weg in Zusammenhang mit der nicht einfachen Integration
des Islam in Europa zu beraten. Vor dem Hintergrund staatlicher
Verbote, wie jenem für den Bau von Minaretten in der Schweiz oder
dem für das Tragen der Burka in Belgien, haben sich die Muslime zu
einer klaren einheitlichen Stimme für Toleranz und ein friedliches
Zusammenleben als Teil der europäischen Kultur ausgesprochen.
Gestaltung: Wolfgang Slapansky
Multireligiosität praktisch: Gemeinsam Beten
Initiativen zur Förderung der Integration von Menschen mit
Migrationshintergrund gibt es auch auf Bezirksebene. In Wien
Meidling etwa haben sich Christen, Muslime und Sikhs kürzlich zu
einem gemeinsamen Gebetsabend getroffen. Sie wollten damit einen
Beitrag zur Verbesserung des sozialen Klimas im Bezirk leisten; Im
Rahmen eines Lehrgangs der Katholischen Sozialakademie Österreichs
haben zwei Teilnehmerinnen diesen Gebetsabend unter dem Motto
„Gemeinsam Beten“ organisiert.
Gestaltung: Astrid Schweighofer
Frieden beginnt im eigenen Haus
Das Zusammenleben von Menschen aus verschiedensten Herkunftsländern
und mit unterschiedlichen Religionen birgt Spannungen in sich, kann
aber auch positiv als Herausforderung gesehen werden: So etwa im
Schulzentrum Friesgasse im 15. Bezirk Wiens. Und damit in jenem
Bezirk mit einem besonders hohen Anteil von Menschen mit
Migrationshintergrund. Diese Bevölkerungs- und Religionsvielfalt
spiegelt sich auch in der von der katholischen Ordensgemeinschaft
der Schulschwestern geführten Schule wider: Rund 1500 Schülerinnen
und Schüler unterschiedlichster Herkunft und Religion lernen hier
alle unter einem Dach: Christen, Muslime, Buddhisten, Hindus und
Sikhs. Ein besonderer Schwerpunkt der Schule ist daher
Friedenserziehung: Bereits seit Jahren sind etwa an der Schule
Peer-Mediatorinnen und -Mediatoren, also sogenannte „Mittler“ bei
einem Streitfall, im Einsatz. Und im heurigen Jubiläumsjahr „150
Jahre Schulzentrum Friesgasse“ war unter anderem die
palästinensische Friedensaktivistin Sumaya Farhat-Naser kürzlich zu
Gast.
Gestaltung: Andreas Mittendorfer