Praxis -
Religion und Gesellschaft
Freitag, 20. 08.
2010, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1
Iran: 20 Jahre Haft für Mitglieder der Bahai-Religion
Zwei Frauen und fünf Männer sind im Iran wegen angeblicher "Spionage
für Ausländer" und "Kooperation mit Israel" vor Gericht gestellt und
verurteilt worden. Die Europäische Union und die USA hatten das
Vorgehen scharf kritisiert. Die österreichische Bahai-Gemeinde zeigt
sich über das Urteil "schockiert", alle Anklagepunkte werden
entschieden zurückgewiesen. Die Bahai würden vom Regime der
Islamischen Republik Iran wegen ihrer Religion diskriminiert und
unterdrückt.
Gestaltung: Ursula Baatz
Taizé – spiritueller Magnet seit 70 Jahren
Die Aussöhnung der christlichen Kirchen, europäische Verständigung
und ein einfaches Leben, das waren zentrale Anliegen von Frère Roger
Schutz, dem Gründer der ökumenischen Brüdergemeinschaft von Taizé in
Frankreich. Am 16. August 2005 wurde er von einer mutmaßlich
psychisch kranken Frau während des Abendgebetes in Taizé getötet. In
dieser Woche fand in Taizé ein feierliches Gedenken an ihn statt.
Ebenso erinnerte man daran, dass Frère Roger vor 70 Jahren das erste
Mal in den kleinen Ort im französischen Burgund gekommen war. Die
Gemeinschaft von Taizé zieht Jahr für Jahr tausende Jugendliche an.
Wir haben mit jungen Erwachsenen über die „Faszination Taizé“
gesprochen.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer
Bruderzwist beigelegt - die führenden Patriarchen der Orthodoxie
beenden ihren Konkurrenzkampf
Zwischen dem griechisch orthodoxen Patriarchat von Konstantinopel
und dem russisch-orthodoxen Patriarchat von Moskau hat es über eine
lange Zeit hinweg Spannungen gegeben. Während Konstantinopel aus
historischen Gründen eine vorrangige Stellung zukommt, zählt Moskau
bei weitem die meisten Gläubigen. Bei einem historischen Besuch
haben sich die beiden Kirchenoberhäupter nun versöhnt. Und auch für
die orthodoxen Christen in der Türkei, die historisch gesehen
griechische Wurzeln haben, gibt es entscheidende Verbesserungen.
Gestaltung: Brigitte
Krautgartner
Die Endlichkeit – Schreckgespenst oder Lebensgrundlage?
Das menschliche Leben ist geprägt von Brüchen und Grenzen. Das
Wissen um den eigenen Tod, das Scheitern von Beziehungen, die
Begrenztheit unserer Möglichkeiten: All das sind Erfahrungen von
Endlichkeit. Wir haben Angst vor dem Ende, obwohl wir wissen, dass
es zu unserem Dasein gehört. Und doch macht gerade die Erfahrung von
Endlichkeit das Leben kostbar, wird alles, was knapp ist – wie
natürliche Ressourcen und Güter – als besonders wertvoll angesehen.
Aus unterschiedlichsten Perspektiven haben sich die Salzburger
Hochschulwochen in diesem Jahr mit dem Phänomen der Endlichkeit
befasst.
Gestaltung: Sebastian
Fleischer
Bischof Weberberger: „Bei den Armen zu Hause“
Der aus Oberösterreich stammende Bischof der brasilianischen Diözese
Barreiras Richard Weberberger starb am vergangenen Dienstag. Er war
als Anwalt der Armen und als Kritiker eines schrankenlosen
Kapitalismus bekannt. Ein gläubiges Leben war für ihn „ohne Option
für die Armen nicht möglich“.
Gestaltung: Alexandra
Mantler-Felnhofer
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