Praxis -
Religion und Gesellschaft
Freitag, 19. 11.
2010, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1
Das Buch der Bücher und seine Dolmetscher - Oder: Neue Fragen an
alte Texte stellen
Die Bibel ist das am häufigsten übersetzte Buch der Welt. Allein im
deutschsprachigen Raum gibt es etwa fünfzig verschiedene
Übersetzungen der Bibel oder zumindest von Teilen der Bibel.
Alljährlich kommen neue hinzu. Bekannt ist die in der
römisch-katholischen Kirche gebräuchliche „Einheitsübersetzung“, in
den evangelischen Kirchen ist es traditionellerweise die
Lutherbibel. Daneben gibt es etwa die „Bibel in gerechter Sprache“:
Ein Versuch, Diskriminierungen jedweder Art zu vermeiden. Hier wird
ernst genommen, dass Jesus Jude war, dass die biblischen Frauen
sichtbar gemacht und Ausgrenzungen vermieden werden sollen. Sind
doch Bibelübersetzungen immer auch kommentierend und spiegeln den
jeweiligen Zeitgeist wider.
Sandra Szabo hat sich bei der Österreichischen Bibelgesellschaft
umgehört. Ein Beitrag zum Ö1-Themenschwerpunkt „Lesen!“
Seitenweise Gott – Religion in der Kinder- und Jugendliteratur
Der zweite Beitrag widmet sich ebenso dem derzeitigen
Ö1-Themenschwerpunkt: Vom Bilderbuch bis zum anspruchsvollen
Nachschlagewerk, von der Kinderbibel bis hin zum historischen Roman:
Religiöse Literatur für junge Leseratten wird nicht nur in
Spezialbuchhandlungen angeboten. Und längst geht das Sortiment über
den Bereich des Christentums hinaus. Das gilt sowohl für Sachbücher
als auch für Belletristik. Doch, wie ist es um die Qualität dieser
Bücher bestellt? Wie findet man das richtige – und entspricht das
Angebot überhaupt der Nachfrage?
Brigitte Krautgartner
hat sich gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Heidi Lexe auf
die Suche gemacht.
Buchtipps:
Lauren Oliver "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir
vorbei, sagen sie", Carlsen Verlag
Christa Holtei "Das große Familienbuch der Feste und Bräuche, Patmos
Verlag
Lilli Thal "Joran Nordwind", Verlag Gerstenberg
Nikolaus Nützel "7 Wege reich zu werden - 7 Wege arm zu werden,
Verlag cbj
Mein armes Österreich – und wie es reicher sein könnte
Auch dieses Buch wird laut Auskunft der Buchhandlung Herder gern
gekauft – und wohl auch gelesen: "Mein armes Österreich - und wie es
reicher sein könnte" (Verlag Ueberreuter). Der Präsident der Caritas
Österreich, Franz Küberl, hat gemeinsam mit der Journalistin Barbara
Toth zahlreiche Hilfsprojekte besucht und die Erfahrungen in
Buchform zusammengefasst. Der Bogen wird gespannt von globaler
Hilfe, am Beispiel Burkina Faso, über weitere soziale Brennpunkte
wie dem Bereich der Pflege, bis hin zur Situation Obdachloser in
Österreich. Franz Küberl nimmt persönliche Schicksale zum
Ausgangspunkt für gesellschaftliche Überlegungen und prangert
soziale Fehlentwicklungen an, gerade auch jetzt im europäischen Jahr
der Armut, das von der Europäischen Union ausgerufen wurde.
Gestaltung: Georg Schrodt und
Wolfgang Slapansky
Mobbing-Hotline
Wenn der Druck auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer steigt, dann
nimmt auch Mobbing zu – jene Ausgrenzung im Kollegenkreis, die bis
hin zu psychosomatischen Erkrankungen führen kann. So jedenfalls
sieht die Erfahrung des Psychotherapeuten Karl-Heinz Hellinger aus.
Er ist in der Diözese Linz für die Mobbing-Hotline zuständig. Dieses
Notfall-Telefon in Trägerschaft der römisch-katholischen Kirche soll
Mobbing-Betroffene unterstützen und vor allem einen Schutz vor dem
oft im Mobbing wurzelnden Burn-Out bieten. Ein Beitrag zur
ORF-Gesundheitsinitiative „bewusst gesund – MUT ZUM LEBEN“.
Gestaltung: Brigitte
Krautgartner
>>Mobbing-Hotline der Diözese Linz
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