Praxis -
Religion und Gesellschaft
Freitag, 21. 01.
2011, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1
Der Kult um Papst Johannes Paul II.
Seit vergangener Woche ist es fix –
obwohl wahrscheinlich ohnehin niemand ernsthaft daran gezweifelt
hatte, Papst Johannes Paul II. wird selig gesprochen. Und zwar schon
am 1. Mai dieses Jahres. Vorangegangen war ein
Seligsprechungsprozess in Rekordgeschwindigkeit. Eines steht jetzt
schon fest: Es wird ein riesiges Spektakel - werden doch Millionen
Pilger aus aller Welt in Rom erwartet. Für viele Menschen war der
Papst aus Polen auch ohne kirchliches Sanctus bereits ein Heiliger.
Und dementsprechend groß ist die Verehrung – die freilich zum Teil
schon skurrile Züge annimmt.
Gestaltung:
Robert Uitz
Spielregeln für Israel-Kritik
Um sich ihrer jüdischen Wurzeln zu
besinnen, haben am Montag dieser Woche die verschiedenen
christlichen Kirchen den sogenannten Tag des Judentums begangen. Aus
diesem Anlass hat auch der österreichische Koordinierungsausschuss
für christlich-jüdische Zusammenarbeit die Präsidentin des
Internationalen Rates der Juden und Christen, Deborah Weissman nach
Wien eingeladen. Eines der zentralen Anliegen der gebürtigen
US-Amerikanerin mit Wohnsitz in Jerusalem ist es, die Unterschiede
zwischen den Religionen nicht nur zu tolerieren, sondern mehr noch,
als Bereicherung zu sehen. In ihrer langjährigen Arbeit engagiert
sich Deborah Weissman für ein besseres Verständnis zwischen
jüdischen, christlichen und muslimischen Menschen. In PRAXIS spricht
sie ausführlich über ein Dialogprojekt von palästinensischen und
israelischen Mädchen – ebenso wie über die Unterscheidung zwischen
in mancher Hinsicht berechtigter Kritik an der israelischen Politik
und in jeder Hinsicht unzulässigem Antisemitismus. Und sie äußert
ihre Hoffnung auf einen Dialog zwischen den Religionen, der geprägt
ist von Stolz ohne Vorurteile.
Gestaltung:
Alexandra
Mantler-Felnhofer
Schwächen im jüdisch-muslimischen Dialog
Freilich gehören gerade die Spannungen
zwischen Israel und den Palästinensern zu den größten
Herausforderungen im jüdisch-muslimischen Dialog. Für neue Zugänge
im Dialog der beiden Religionen plädiert der ägyptisch-deutsche
Politikwissenschaftler und Schriftsteller Hamed Abdel-Samad, der
sich als Muslim an der Universität München eingehend mit jüdischer
Geschichte und Kultur befasst hat. Für ihn reicht die Rückbesinnung
auf die gemeinsamen religiösen Wurzeln von Juden und Muslimen
alleine nicht aus. Über seine konkreten Vorschläge für einen
wirkungsvollen Dialog hat Almut Engelien mit Hamed Abdel-Samad
gesprochen.
Gestaltung:
Almut Engelien
„Wir machen, was wir wollen“ – Ehrenamt in der Kirche
Alle Kirchen und
Religionsgemeinschaften sind existenziell auf sie angewiesen – auf
ihre ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die
Europäische Union hat für 2011 ein Jahr der Freiwilligenarbeit
ausgerufen. Aus diesem Anlass befasste sich auch die
traditionsreiche „Österreichische Pastoraltagung“ mit dem Thema - im
speziell römisch-katholischen Kontext. Daneben wurde auch intensiv
über die gegenwärtige Krise der römisch-katholischen Kirche
diskutiert.
Gestaltung: Markus Veinfurter
Diakonie und Verbund helfen Menschen mit Behinderungen
Rund 63.000 Menschen in Österreich
haben eine so genannte Sprechbehinderung. Für sie ist Kommunikation
ohne die Unterstützung durch technische Hilfsmittel nicht möglich.
Obwohl das Recht auf Kommunikation ein Grundrecht ist, haben
Menschen mit Sprechbehinderung in Österreich keinen Rechtsanspruch
auf unterstützende Technologien, wie etwa durch Augen gesteuerte PCs
oder Computermäuse, die mit dem Mund bedient werden. Seit einem Jahr
gibt es eine enge Kooperation zwischen dem evangelischen Sozialwerk
Diakonie und dem Energieunternehmen Verbund. Ziel ist es, den
Menschen mit Behinderung maßgeschneiderte Angebote an technischen
Hilfsmitteln zur Verfügung zu stellen, um ihnen Kommunikation zu
erleichtern oder gar erst zu ermöglichen.
Gestaltung: Wolfgang Slapansky
>>Diakonie
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