Theologen fordern Reformen in der
römisch-katholischen Kirche
In einem Memorandum unter
dem Titel "Kirche 2011: Ein notwendiger Aufbruch" plädieren mehr als
200 Theologinnen und Theologen aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz für einen intensiven Reformkurs der römisch-katholischen
Kirche. Unter anderem fordern die Unterzeichner einmal mehr das
Weiheamt für Frauen, eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an der
Bestellung von Pfarrern und Bischöfen, oder die Priesterweihe für
verheiratete Männer. Wenn die Forderungen auch nicht neu sind, so
warnt das Papier angesichts der Krise der Kirche ausdrücklich davor
"die vielleicht letzte Chance zu einem Aufbruch aus Lähmung und
Resignation durch Aussitzen" zu verspielen. Über Erwartungen und
Hoffnungen, die mit dem Memorandum verbunden sind, kommt einer der
Unterzeichner, der Salzburger Universitätsprofessor für
Religionspädagogik, Anton Bucher im Interview-Gespräch zu Wort.
Gestaltung:
Andreas Mittendorfer
Buchtipp: Anton Bucher:
Die dunkle Seite der Kirche, Galila-Verlag 2010
Kirchenaustritte und die Folgen: Ein
Ländervergleich
Fast 90.000 Menschen sind im
vergangenen Jahr aus der römisch-katholischen Kirche in Österreich
ausgetreten: Das bedeutet natürlich in der Folge auch massive
Ausfälle beim Kirchenbeitrag. Allein in der Erzdiözese Wien könnten
bis zu drei Millionen Euro im Budget fehlen. In anderen Ländern gibt
es diese Probleme gar nicht, weil sie grundlegend andere Systeme der
Kirchenfinanzierung haben. Und damit stellt sich auch die Frage nach
dem Kirchenaustritt gar nicht - oder auf eine andere Art und Weise.
Bei der jüngsten Pastoraltagung in Salzburg hat sich Markus
Veinfurter unter den ausländischen Teilnehmern umgehört, wie sich
die Lage in der Nachbarschaft Österreichs darstellt.
Gestaltung:
Markus Veinfurter
Junge Muslime im Dialog mit dem Judentum
Damit angehende muslimische
Religionslehrerinnen und Lehrer, andere Religionen besser kennen
lernen und später ihren Schülerinnen und Schülern Verständnis dafür
vermitteln können, gibt es für sie in Wien ein spezielles Angebot,
organisiert vom Privaten Studiengang für das Lehramt Islamische
Religion an Pflichtschulen. In Zusammenarbeit mit anderen religiösen
Einrichtungen werden interreligiöse Gespräche und Begegnungen
organisiert. Führungen im Stephansdom gehören ebenso dazu, wie etwa
der Besuch jüdischer Einrichtungen. Lise Abid berichtet über einen
Besuch junger Musliminnen und Muslime im Jüdischen Museum und in der
Synagoge im ersten Bezirk Wiens.
Gestaltung:
Lise Abid
"Lateinamerikas Demokratien im Umbruch"
Die Geschichte der Länder
Lateinamerikas ist geprägt von der Kolonialisierung, von
Militärdiktaturen und Bürgerkriegen. Mittlerweile haben aber fast
alle Länder am amerikanischen Subkontinent eine demokratische
Regierung. Mit den Hintergründen dieser Demokratisierungsprozesse
beschäftigt sich das soeben erschienene Buch "Lateinamerikas
Demokratien im Umbruch", herausgeben vom ehemaligen katholischen
Priester Herbert Berger und dem Publizisten und
Lateinamerika-Experten Leo Gabriel. Welche Rolle die
römisch-katholische Kirche - etwa durch die Theologie der Befreiung
- bei den politischen Umbrüchen gespielt hat und spielt, unter
anderem darüber hat Maria Harmer mit den beiden Herausgebern
gesprochen.
Gestaltung:
Maria Harmer
Buchtipp: Leo Gabriel und
Herbert Berger (Hg.): Lateinamerikas Demokratien im Umbruch,
Mandelbaum-Verlag 2010