Praxis - Religion und Gesellschaft

Freitag, 29. 04. 2011, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Spezial-Ausgabe zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II.

Am Sonntag steht ein kirchliches Großereignis bevor: Die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. in Rom. Von 1978 bis zu seinem Tod im Jahr 2005 war er Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche.

 

 

Papst Johannes Paul II. - der Papst der Superlative

Kein anderer Papst ist je so vielen Gläubigen persönlich begegnet wie er, keiner ist je so viel gereist. Über 26 Jahre stand Papst Johannes Paul II. an der Spitze der römisch-katholischen Kirche. Über ein Vierteljahrhundert hat der gebürtige Pole Karol Wojtyla damit die Katholische Kirche geprägt - und darüber hinaus war seine Stimme auch in der Weltpolitik deutlich zu hören, etwa im Zusammenhang mit dem Fall des Kommunismus in den osteuropäischen Ländern. Für innerkirchliche Kritik sorgte er unter anderem mit seinem Festhalten am Pflichtzölibat oder wegen seiner strikten Ablehnung von Frauen in geistlichen Ämtern. Die wichtigsten Eckdaten des Pontifikates von Johannes Paul II. fasst Brigitte Krautgartner zusammen.

 

 

Rom rüstet sich auf Pilgeransturm

Wie schon beim Begräbnis des polnischen Papstes im April 2005, werden hunderttausende Pilger aus der ganzen Welt in der Ewigen Stadt erwartet. Da der Petersplatz und die zum Vatikan führende Via della Conciliazione möglicherweise nicht alle Menschen fassen können, werden Videoleinwände in den umliegenden Straßen aufgestellt, damit die Gläubigen die von Papst Benedikt XVI. zelebrierte Seligsprechung von dort aus verfolgen können. Brigitte Krautgartner berichtet aus Rom über die Pilgerströme und die letzten Vorbereitungen auf das Großereignis.

 

 

Was ist eine Seligsprechung? Anleitung zum Selig-Sein

Selige und Heilige werden in der römisch-katholischen Kirche als Vorbilder christlichen Lebens verehrt. Die Seligsprechung bezieht sich auf die Bedeutung einer Persönlichkeit für eine bestimmte Region, die Heiligsprechung dehnt diese auf die gesamte Weltkirche aus. Um selig gesprochen zu werden, muss man vor allem eines sein: Tot. Erst danach kann der örtlich zuständige Bischof den Antrag zur Seligsprechung stellen und ein Kirchengericht prüfen, ob die Person tugendhaft gelebt hat, ob sie ein Martyrium erlitten oder Wunder bewirkt hat. Selten sind Selig- und Heiligsprechungen übrigens nicht. Allein Johannes Paul II. nahm während seines Pontifikats 1.338 Seligsprechungen und 483 Heiligsprechungen vor.

Gestaltung: Sandra Szabo

 

 

Das Pontifikat Johannes Paul II. im Rückblick – Die Einschätzung eines Vatikan-Kenners

Was waren die Stärken und die Schwächen des Pontifikates von Papst Johannes Paul II.? Darüber kommt der Vatikan-Kenner und Redakteur der Wiener Zeitung, Heiner Boberski, im PRAXIS-Interview ausführlich zu Wort. Boberski hat mehrere Bücher über den Vatikan geschrieben, unter anderem „Geheimnis Vatikan“ oder „Habemus Papam. Papstwahlen von Petrus bis Benedikt“.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer

 

 

Die Heimat des Papstes: Wie stehen die Polen zur Seligsprechung?

Hochburgen der Verehrung des früheren Papstes sind die Geburtsstadt von Karol Wojtyla, das südpolnische Wadowice, sowie Krakau, wo er lange Zeit Erzbischof war. Wir haben uns in den beiden Städten umgehört, wie Polinnen und Polen über die Seligsprechung „ihres“ Papstes denken.

Gestaltung: Wolfgang Slapansky