Wahlen in der Islamischen Glaubensgemeinschaft
Die Wahlen in der Islamischen Glaubensgemeinschaft erreichen mit der
Wahl in Wien am Sonntag einen weiteren vorläufigen Höhepunkt. In den
anderen Bundesländern ist ja bereits in den vergangenen Monaten
gewählt worden. Ziel des mehrmonatigen Prozederes ist die Wahl der
Leitungsgremien der Islamischen Glaubensgemeinschaft, sowie in
weiterer Folge eines neuen Präsidenten oder einer neuen Präsidentin.
Anas Schakfeh, der bisherige Präsident der Islamischen
Glaubensgemeinschaft, wird nicht mehr kandidieren. Als
chancenreicher Kandidat für seine Nachfolge wird der
türkischstämmige Fuat Sanac genannt.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer
Fuat Sanac: Der Spitzenkandidat
Der zukünftige Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft wird
zwar erst Ende Juni gewählt, es scheint aber jetzt schon
festzustehen, dass Fuat Sanac die Nachfolge von Anas Schakfeh
antreten wird. Fuat Sanac ist gebürtiger Türke und lebt seit fast 30
Jahren in Österreich. Der ehemalige türkische Staatsmeister im
Boxkampf hat in Deutschland und in Österreich mehrere
Universitätsstudien abgeschlossen, darunter Arabistik, Turkologie
und Philosophie. In der Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich
ist Fuat Sanac Vorsitzender des Schura-Rates, des wichtigsten
Gremiums der Gemeinschaft und er ist Fachinspektor für islamischen
Religionsunterricht.
Gestaltung: Sandra Szabo
Erwartungen vor der Wahl
Österreichweit haben rund 200 unterschiedlichste muslimische
Vereine, Organisationen und Initiativen ihre Delegierten für die
Wahlen nominiert. Musliminnen und Muslime, die in Österreich leben,
kommen aus vielfältigen Traditionen. Die meisten haben einen
türkischen Hintergrund, andere haben ihre Wurzeln in Bosnien oder im
arabischen Raum. In Wien-Favoriten an der Gudrunstraße sind drei
Organisationen zu Hause: Der türkische Verein ATIB, die Islamische
Föderation und das Islamische Forum österreichischer Muslime.
Gestaltung: Sandra Szabo
Herausforderung Islam in den Niederlanden
Immer mehr europäische Länder wollen muslimischen Frauen das Tragen
eines Vollschleiers verbieten. Nach Frankreich, wo Mitte April ein
Gesetz dafür in Kraft getreten ist, planen nun auch Belgien, Spanien
und auch die Niederlande ähnliche Gesetze. Wobei die Niederlande als
besonders tolerantes Land gegolten haben. Mittlerweile scheinen die
Dinge freilich anders, denn kaum anderswo wird die Debatte über den
Islam derart heftig geführt wie in Holland. Mit einer extrem
islamfeindlichen Politik eilt der Rechtspopulist Geert Wilders von
einem Wahlerfolg zum anderen.
Gestaltung: Michael de Werd
Der „arabische Frühling“ und die Erinnerung an die Wende 1989
Syrien, Libyen, Ägypten - die Revolten und sich ankündigenden
Umbrüche in den arabischen Ländern Nordafrikas sowie der Tod Osama
Bin Ladens halten auch Europa weiter in Atem. Veränderungen in
ähnlich großem Stil - und mit dieser Art von "Domino-Effekt" wie der
„arabische Frühling“ jetzt - gab es zuletzt im Jahr 1989, als im
damals kommunistischen "Ostblock" ein Regime nach dem anderen
stürzte. ORF-Nahost-Korrespondent Karim El-Gawhary und der ehemalige
ORF-Deutschland-Korrespondent Paul Schulmeister diskutierten in der
Aula der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
Gestaltung: Maria Harmer
>>Islamische
Glaubensgemeinschaft in Österreich