Praxis - Religion und Gesellschaft

Freitag, 26. 08. 2011, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Ein „Master of Business Administration“ für die Diözese Graz

In einer für die römisch-katholische Kirche schwierigen Zeit übernimmt der 39-jährige steirische Pfarrer Johannes Freitag ab 1. September in der Diözese Graz-Seckau ein wichtiges Amt. Er wird Pastoralamtsleiter und damit für die Seelsorge in der Diözese verantwortlich sein. Derzeit ist der katholische Priester und graduierte „Master of Business Administration“ der Wiener Wirtschaftsuniversität Pfarrer in der Obersteiermark, was er vorerst auch bleiben möchte. Wie sich dieser zeitliche Spagat ausgehen soll, was Johannes Freitag von der umstrittenen Pfarrer-Initiative hält und warum Muslime eine Bereicherung auch für das christliche Leben sein können, das hat er Werner Ranacher erklärt.

 

 

Austauschprojekt : Brasilianer auf Lerneinsatz in Österreich

Norden und Süden können und sollen voneinander lernen. Davon ist die DKA – die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar - überzeugt. Deshalb organisiert sie schon seit Jahren sogenannte „Lerneinsätze“. Das heißt: Entwicklungspolitisch interessierte Österreicher und Österreicherinnen fahren für einen Monat nach Brasilien, Ghana, Peru oder auf die Philippinen, besuchen dort Projektpartner der Dreikönigsaktion und lernen auf diese Weise etwas über die dortigen Lebensrealitäten. Doch so ein Austausch sollte nicht nur in die eine Richtung gehen, sagten die Projektpartner aus Brasilien und so kam eine Gruppe von acht Aktivisten aus einem Jugendzentrum der zentralbrasilianischen Stadt Goiânia diesen Sommer für vier Wochen nach Österreich. Ulla Ebner hat die Gruppe bei einigen ihrer Stationen begleitet und dabei gelernt, wie sie meint, die eigene Kultur mit fremden Augen zu sehen.

 

 

Orientierungshilfe zu Fragen am Lebensende

„Leben hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit“ – Unter diesem Titel hat die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) eine Orientierungshilfe präsentiert. In der rund 100 Seiten starken Broschüre werden grundlegende Fragen des Sterbens im gesellschaftlichen, klinischen und juristischen Kontext angesprochen. Die Broschüre greift zentrale Fragestellungen auf, etwa das Aussetzen lebensverlängernder Maßnahmen, die Palliativpflege, die Sterbehilfe sowie die Suizidhilfe. Über die Positionen der evangelischen Kirchen dazu, fassen wir ein Pressegespräch zusammen.

Gestaltung: Andreas Mittendorfer

 

 

Salzburger Hochschulwochen : Religion und Sicherheit

Eine Atomkatastrophe mit unabsehbaren Auswirkungen; ein junger Norweger, der im Namen des Christentums zum Massenmörder wird; die Bedrohung des allgemeinen Wohlstands durch das globale Finanzsystem: Aktuelle Ereignisse wie diese verunsichern und steigern gleichzeitig das Verlangen nach Sicherheit. Hinzu kommen Erfahrungen der Verunsicherung in der modernen, anonymisierten Gesellschaft, in der es scheinbar lediglich darauf ankommt zu funktionieren. Welche Rolle spielt Religion beim „Herstellen“ von Sicherheit? Soll sie Halt und Orientierung geben, oder darf sie auch verunsichern? Oder werden Religionen heute gar selbst als Gefahrenquelle gesehen? Mit diesen Fragen haben sich vor kurzem die 80. Salzburger Hochschulwochen auseinandergesetzt.
Gestaltung: Sebastian Fleischer