Praxis -
Religion und Gesellschaft
Freitag, 14. 10.
2011, 22.15 Uhr - 22.55 Uhr
im Programm Österreich 1
Die Wirtschaftskrise und der Zen-Buddhismus
Die Vorschläge, wie der Wirtschaftskrise beizukommen ist und
künftige Krisen verhindert werden sollen, sind mannigfaltig. Immer
wieder taucht der Ruf nach Rücksichtnahme auf, die Wirtschaft solle
sich am Menschen und weniger am Gewinn orientieren. Der
US-Amerikaner Marc Lesser ist erfolgreicher Unternehmensberater und
Zen-Priester. Er meint, mehr Spiritualität würde für mehr
Menschlichkeit in Unternehmen sorgen. Ein erfolgreicher Unternehmer
und dabei auch ein spiritueller Mensch zu sein, geht seiner Ansicht
nach durchaus zusammen.
Gestaltung: Judith Fürst
Gewalt und Diskriminierung
Die jüngste verfügbare Polizeistatistik der USA zeigt: 9,3 Prozent
der religiös motivierten Gewalttaten waren anti-muslimisch
motiviert, 70 Prozent der Gewalttaten anti-jüdisch. Gegen die
Diffamierung von jüdischen Menschen und anderen Randgruppen in den
USA kämpft schon seit fast 100 Jahren die sogenannte Anti-Defamation
League (ADL). Die Organisation wurde 1913 in Chicago gegründet,
nachdem ein jüdischer Unternehmer zu Unrecht beschuldigt worden war,
ein Mädchen vergewaltigt und ermordet zu haben - und aufgrund dessen
gelyncht und getötet wurde. Im Zuge einer international besetzten
Podiumsdiskussion an der auch Vertreter der ADL teilgenommen haben,
ist in der Diplomatischen Akademie in Wien nun über religiöse
Diskriminierung und Ausländerhass gesprochen worden.
Gestaltung: Julia Ortner
Flüchtlinge und Minderheiten in Pakistan unter Druck
Mehr als drei Jahrzehnte Krieg und gewalttätige Konflikte in
Afghanistan haben mehrere Millionen afghanischer Flüchtlinge in die
Nachbarländer und ins westliche Ausland geführt. In Pakistan entlädt
sich die angespannte Lage vor allem an der Grenze zu Afghanistan in
ethnisch-religiös aufgeladenen Konflikten. In jüngster Zeit wurde
vermehrt über Attentate auf Angehörige der schiitischen Minderheit
der Hazara in Pakistan berichtet.
Lise Abid hat mit in
Österreich demonstrierenden Hazara-Flüchtlingen gesprochen.
Nein zu Todesstrafe
Noch immer halten laut Amnesty International weltweit 58 Länder an
der Todesstrafe fest. Eine Organisation innerhalb der
römisch-katholischen Kirche, die sich sehr gegen die Todesstrafe
engagiert, ist die Gemeinschaft Sant‘Egidio. Sie zählt heute rund
50.000 Mitglieder in 70 Ländern.
Sant'Egidio war auch maßgeblich am Zustandekommen des Moratoriums
gegen die Todesstrafe beteiligt. Der Menschenrechtsausschuss der
UN-Vollversammlung hatte sich im November 2007 mit einer Mehrheit
von 99 zu 52 Stimmen bei 33 Enthaltungen für einen internationalen
Hinrichtungsstopp ausgesprochen.
Gestaltung: Robert Uitz
|