Arabischer Frühling, Makkabi-Spiele, Zölibat: 2011 im Rückblick
Politologe befürchtet "islamistischen Winter"
Der Arabische Frühling werde keine Demokratien nach westlichem
Vorbild hervorbringen. Zu diesem Schluss kommt der Politologe und
liberale Muslim Bassam Tibi nach den klaren Wahlsiegen
islamistischer Parteien in Tunesien und Ägypten. Er warnt jetzt vor
einem sehr frostigen "islamistischen Winter" in der arabischen Welt.
Gestaltung: Markus
Veinfurter
Japan: Über die Bedeutung von Religion nach Fukushima
Erst im Dezember, ein dreiviertel Jahr nach der Atomkatastrophe in
Japan, hat die japanische Regierung erklärt, das Atomkraftwerkt
Fukushima unter Kontrolle zu haben. Für die vollständige und sichere
Abschaltung des von Erdbeben und Tsunami schwer beschädigten
Atomkraftwerks plant die japanische Regierung allerdings 40 Jahre
ein. Andreas Mittendorfer ist anlässlich der Katastrophe der Frage
nachgegangen, welche Rolle bei der Krisenbewältigung Religionen
spielen, in einem Land, das vor allem durch den Buddhismus und den
Shinto geprägt ist.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer
Die Islamische Glaubensgemeinschaft hat gewählt
Fuat Sanac ist im Sommer dieses Jahres zum neuen Präsidenten der
Islamischen Glaubensgemeinschaft gewählt worden. Der Wahlreigen hat
mehrere Monate lang gedauert. Schließlich ist der in der Türkei
geborene Ex-Boxer Sanac als Nachfolger von Anas Shakfeh
festgestanden. Der 57-jährige plädiert für ein verstärktes
Miteinander von Muslimen und Nicht-Muslimen in Österreich.
Gestaltung: Andreas
Mittendorfer
Zum ersten Mal in Wien: die jüdischen Makkabi-Spiele
Bei der größten jüdischen Sportveranstaltung der Welt kommen 2.000
Sportler und Sportlerinnen alle vier Jahre in Israel und
zeitversetzt dazu auch in Europa zu Wettkämpfen zusammen - heuer im
Sommer erstmals in Wien. Der österreichischen Delegation haben 190
Personen angehört. Bekanntester Teilnehmer war der Schwimmer Maxim
Podoprigora. Die Makkabi-Spiele sind ein sportliches Ereignis von
Weltrang.
Gestaltung: Judith Fürst
Margit Hauft über den "Aufruf zum Ungehorsam"
In der römisch-katholischen Kirche haben sie für gehörigen Wirbel
gesorgt: Die römisch-katholischen Pfarrer rund um den ehemaligen
Caritaspräsidenten Helmut Schüller mit ihrem "Aufruf zum
Ungehorsam". Darin ist u.a. schriftlich festgehalten, dass
wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion nicht mehr verweigert
wird. Wie wird der Aufruf zum Ungehorsam von engagierten
Katholikinnen und Katholiken bewertet? Dazu hat Roberto Talotta mit
Margit Hauft, der Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung
Österreichs gesprochen.
Gestaltung: Roberto Talotta
Vom Recht auf´s Nudelsieb: Die Pastafari-Religion
Religiöse Phänomene und Weltanschauungen gibt es ja viele auf der
weiten Welt, aber mit der Idee einer Gottheit, die als
Spaghettimonster die Welt erschaffen haben soll, kann man doch so
einiges an Aufmerksamkeiten auf sich ziehen. Da heißt es zum
Beispiel auch, dass alle Hinweise auf eine Evolution von eben diesem
Nudelwesen bewusst gestreut worden sind, um die Menschen zu
verwirren. Und an der Erderwärmung sei das Aussterben der Piraten
schuld. Die "Kirche vom fliegenden Spaghettimonster" ist gegründet
worden als Religionspersiflage und als Kritik an
fundamentalistischen religiösen Strömungen, die vor allem in den USA
recht verbreitet sind.
Gestaltung:
Alexandra Mantler-Felnhofer
Moderation: Sandra Szabo