Praxis - Religion und Gesellschaft

Mittwoch, 28. 03. 2012, 16.00 Uhr - 16.40 Uhr
im Programm Österreich 1

 

 

 

Papst in Kuba: Aufruf zur „besseren Gesellschaft“

Auf seiner Lateinamerika-Reise ist Papst Benedikt XVI. nach seinem Besuch in Mexiko in Kuba eingetroffen. In der Bevölkerung erhoffen sich dadurch viele vor allem wirtschaftliche und politische Veränderungen im kommunistischen Karibik-Staat. Papst Benedikt steht bei dieser Reise im Schatten seines Vorgängers Johannes Paul II. Dieser hatte dem sozialistischen Staat 1998 einen historischen Besuch abgestattet und mit seinem Credo die Gläubigen gestärkt: "Auf dass sich Kuba der Welt öffne und die Welt sich Kuba!" Der polnische Papst las Fidel Castro und den Kubanern kräftig die Leviten, forderte Bewegungsfreiheit für die Kirche und die Freilassung politischer Gefangener. Das US-Embargo gegen den auch deshalb so stark verarmten Karibikstaat hatte Rom immer verurteilt.

Gestaltung: Mathilde Schwabeneder

 

 

Deutschland: Islamisches Zentrum im Gegenwind

In Penzberg in Oberbayern präsentiert sich die islamische Gemeinde als Vorbild für einen gelebten Islam mit europäischem Gesicht. Trotzdem ist für die islamische Gemeinde in den vergangenen Jahren nicht alles reibungslos verlaufen. Seit 2007 ist sie in Berichten des Bayerischen Verfassungsschutzes erwähnt worden, Kontakte zu Islamisten wurden vorgeworfen und nachgewiesen. Im aktuellen Bericht allerdings wird die islamische Gemeinde in Penzberg mit keinem Wort mehr erwähnt. Kerstin Tretina hat die islamische Gemeinde besucht und mit Kritikern und Befürwortern gesprochen.

Gestaltung: Kerstin Tretina

 

 

Wirbel um Wahlen: Diskriminierung oder Demokratie?

Soviel Aufmerksamkeit hat Stützenhofen im Weinviertel wohl noch nie bekommen: In der kleinsten Pfarre der Erzdiözese Wien wurde am 18. März ein junger Mann mit großer Mehrheit in den Pfarrgemeinderat gewählt, der mit einem anderen Mann in einer eingetragenen Partnerschaft zusammenlebt. Der örtliche Pfarrer zeigte sich mit dieser Wahl nicht einverstanden. Jetzt kündigte Erzbischof Christoph Schönborn eine Lösung an, "die sowohl der Integrität des Betroffenen wie auch den Regeln der Kirche gerecht wird", wie von  der Erzdiözese in einer Aussendung betont wurde. Der Fall Stützenhofen illustriert die grundsätzliche Kritik der Plattform "Wir sind Kirche" an der Konstruktion des römisch-katholischen Pfarrgemeinderates.

Gestaltung: Markus Veinfurter

 

 

Aufhören in „voller Begeisterung“

Margit Hauft hat sich von der Spitze der Katholischen Frauenbewegung Österreichs zurückgezogen. 12 Jahre lang war sie deren Vorsitzende. Am vergangenen Wochenende wurde Hauft in dieser Funktion von der Tirolerin Barbara Haas abgelöst.

„Mir war es wichtig aufzuhören, wenn die volle Begeisterung noch da ist“, meint Hauft. Ihre Bilanz nach vier Amtsperioden fällt positiv aus, viel an Vernetzungsarbeiten mit anderen Frauenorganisationen sei etwa gelungen. Die 62-jährige Oberösterreicherin aus Wels hat immer wieder ihre Stimme für die Anliegen von Frauen erhoben. Enttäuscht zeigt sich Hauft aber über manche Entwicklungen in der römisch-katholischen Kirche, zum Beispiel bei der Frage nach der Weihe von Frauen zu Diakoninnen. Gestaltung: Andreas Mittendorfer