"Es ist vollbracht..."
19. 04. 2003, 1.03 - 6.00 Uhr, Radio Österreich 1
„Die sieben Worte des Erlösers am Kreuz“
(1.03 – 3.00 Uhr)
Streichquartett
von Joseph Haydn, Opus 51
Meditation:
Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz
Aufgenommen
am 16.April 2003 in der Pfarrkirche Mallnitz in Kärnten
„O, Haupt voll Blut und Wunden...“
(3.03 – 5.00
Uhr und 5.03 – 6.00 Uhr)
Lieder
– Texte – Gedanken in
katholischer, evangelischer und orthodoxer Tradition
85
1.O Haupt voll Blut und
Wunden,
voll Schmerz und voller
Hohn,
o Haupt, zum Spott
gebunden
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön
gezieret
mit höchster Ehr und
Zier,
jetzt aber hoch
schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!
Spätere Form (Ö)
1. O Haupt vol Blut und
Wunden,
o Haupt, zum Spott
gebunden
voll Schmerz und voller
Hohn,
mit einer Dornenkron,
o Haupt, sonst schön
gezieret mit höchster
Ehr und Zier, jetzt aber
hoch schimpfieret:
gegrüßet seist du mir!
2.
Du edles Angesichte
davor
sonst schrickt und scheut
das
große Weltgewichte:
wie
bist du so bespeit,
wie
bist du so erbleichet
Wer
hat dein Augenlicht,
dem
sonst kein Licht nicht gleichet,
so
schändlich zugericht'?
3.
Die Farbe deiner Wangen,
der
roten Lippen Pracht,
ist
hin und ganz vergangen;
des
blassen Todes Macht
hat
alles hingenommen,
hat
alles hingerafft,
und
daher bist du kommen,
von
deines Leibes Kraft.
4.
Nun, was du, Herr, erduldet,
ist
alles meine Last;
ich
hab es selbst verschuldet,
was
du getragen hast.
Schau
her, hier steh ich Armer,
der
Zorn verdienet hat.
Gib
mir, o mein Erbarmer,
den
Anblick deiner Gnad.
5.
Erkenne mich, mein Hüter,
mein
Hirte, nimm mich an.
Von
dir, Quell aller Güter,
ist
mir viel Guts getan;
dein
Mund hat mich gelabet,
mit
Milch und süßer Kost,
dein
Geist hat mich begabet,
mit
mancher Himmelslust.
6.
Ich will hier bei dir stehen,
verachte
mich doch nicht;
von
dir will ich nicht gehen,
wenn
dir dein Herze bricht;
wenn
dein Haupt wird erblassen
im
letzten Todesstoß,
alsdann
will ich dich fassen
in
meinen Arm und Schoß.
7.
Es dient zu meinen Freuden
und
tut mir herzlich wohl,
wenn
ich in deinem Leiden,
mein
Heil, mich finden soll.
Ach
möcht ich, o mein Leben,
an
deinem Kreuze hier
mein
Leben von mir geben,
wie
wohl geschähe mir!
8.
Ich danke dir von Herzen,
o
Jesu, liebster Freund,
für
deines Todes Schmerzen,
da
du's so gut gemeint.
Ach
gib, dass ich mich halte
zu
dir und deiner Treu
und,
wenn ich nun erkalte,
in
dir mein Ende sei.
9.
Wenn ich einmal soll scheiden,
so
scheide nicht von mir,
wenn
ich den Tod soll leiden,
so
tritt du dann herfür;
wenn
mir am allerbängsten, wird um das Herze sein,
so
reiß mich aus den Ängsten
kraft
deiner Angst und Pein.
10.
Erscheine mir zum Schilde,
zum
Trost in meinem Tod,
und
lass mich sehn dein Bilde
in
deiner Kreuzesnot.
Da
will ich nach dir blicken,
da
will ich glaubensvoll
dich
fest an mein Herz drücken.
Wer
so stirbt, der stirbt wohl.
T:
PAUL GERHARDT 1656 NACH »SALVE CAPUT
CRUENTATUM«
DES ARNULF VON LÖWEN VOR 1250
M:
HANS LEO HASSLER 160l
GEISTLICH
BRIEG NACH 160I,
GÖRLITZ 1613 »HERZLICH TUT MICH
VERLANGEN«
76
1. O Mensch, bewein dein Sünde groß,
von einer Jungfrau rein und zart,
dar um Christus seins Vaters Schoß
für uns er hier geboren ward,
äußert und kam auf Erden;
er wollt der Mittler werden.
Den toten er das Leben gab
Und tat dabei all Krankheit ab,
bis sich die Zeit herdran ge,
dass er für uns geopfert würd,
trüg unsrer Sünden schwere Bürd
wohl an dem Kreuze lange.
2.
So lasst uns nun ihm dankbar sein,
dass
er für uns litt solche Pein,
nach
seinem Willen leben.
Auch
lasst uns sein der Sünde feind,
weil
uns Gotts Wort so helle scheint,
Tag,
Nacht danach tun streben,
die
Lieb erzeigen jedermann,
die
Christus hat an uns getan,
mit
seinem Leiden, Sterben.
O
Menschenkind, betracht das recht,
wie
Gottes Zorn die Sünde schlägt,
tu
dich davor bewahren!
T:
SEBALD HEYDEN UM 1530
M:
MA TTHÄUS GREITER 1525
»ES
SIND DOCH SELIG ALLE, DIE« (ZU PSALM 119)
79
1. Wir danken dir, Herr Jesus Christ,
dass du für uns gestorben bist
und hast uns durch dein teures Blut
gemacht vor Gott gerecht und gut,
2.
und bitten dich, wahr' Mensch und Gott,
durch
dein heilig fünf Wunden rot:
erlös
uns von dem ewgen Tod
und
tröst uns in der letzten Not.
3.
Behüt uns auch vor Sünd und Schand
und
reich uns dein allmächtig Hand,
dass
wir im Kreuz geduldig sein,
uns
trösten deiner schweren Pein
4.
und schöpfen draus die Zuversicht,
dass
du uns wirst verlassen nicht,
sondern
ganz treulich bei uns stehn,
dass
wir durchs Kreuz ins Leben gehn.
T:
CHRISTOPH FISCHER (VOR 1568)
1589
NIEDERDEUTSCH, 1597 HOCHDEUTSCH
M: NIKOLAUS HERMAN 1551
81
Herz liebster Jesu, was hast du verbrochen,
dass man ein solch scharf Urteil
hat gesprochen? Was ist die Schuld, in
was für Missetaten bist du geraten?
2.
Du wirst gegeißelt und mit Dorn gekrönet,
ins
Angesicht geschlagen und verhöhnet,
du
wirst mit Essig und mit Gall getränket,
ans
Kreuz gehenket.
3.
Was ist doch wohl die Ursach solcher Plagen?
Ach,
meine Sünden haben dich geschlagen;
ich,
mein Herr Jesu, habe dies verschuldet,
was
du erduldet.
4.
Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe!
Der
gute Hirte leidet für die Schafe,
die
Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte,
für
seine Knechte.
5.
Der Fromme stirbt, der recht und richtig wandelt,
der
Böse lebt, der wider Gott gehandelt;
der
Mensch verdient den Tod und ist entgangen,
Gott
wird gefangen.
6.
O große Lieb, O Lieb ohn alle Maße,
die
dich gebracht auf diese Marterstraße!
Ich
lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
und
du musst leiden.
7.
Ach großer König, groß zu allen Zeiten,
wie
kann ich g'nugsam solche Treu ausbreiten?
Keins
Menschen Herz vermag es auszudenken,
was
dir zu schenken.
8.
Ich kann's mit meinen Sinnen nicht erreichen,
womit
doch dein Erbarmung zu vergleichen;
wie
kann ich dir denn deine Liebestaten
im
Werk erstatten?
9.
Ich werde dir zu Ehren alles wagen,
kein
Kreuz nicht achten, keine Schmach und Plagen,
nichts
von Verfolgung, nichts von Todesschmerzen
nehmen
zu Herzen.
10.
Weil's aber nicht besteht in eignen Kräften,
fest
die Begierden an das Kreuz zu heften,
so
gib mir deinen Geist, der mich regiere,
zum
Guten führe.
11.
Wann, o Herr Jesu, dort vor deinem Throne
wird
stehn auf meinem Haupt die Ehrenkrone,
da
will ich dir, wenn alles wird wohl klingen,
Lob
und Dank singen.
T:
JOHANN HEERMANN 1630
M: JOHANN CRÜGER 1640
NACH GUILLAUME FRANC 1543 (ZU
PSALM 23)
83
1. Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
Es geht und büßet in Geduld
der Welt und ihrer Kinder;
die Sünden aller Sünder;
es geht dahin, wird matt und krank,
er gibt sich auf die Würgebank,
entsaget allen Freunden; es nimmet an
Schmach, Hohn und Spott, Angst, Wunden,
Striemen, Kreuz und Tod und
Spricht: „Ich will’s gern leiden.“
2.
Das Lämmlein ist der große Freund
und
Heiland meiner Seelen;
den,
den hat Gott zum Sündenfeind
und
Sühner wollen wählen:
„Geh
hin, mein Kind, und nimm dich an
der
Kinder, die ich ausgetan
zur
Straf und Zornesruten;
die
Straf ist schwer, der Zorn ist groß,
du
kannst und sollst sie machen los
durch
Sterben und durch Bluten.“
3.
„Ja, Vater, ja von Herzensgrund,
leg
auf, ich will dir' s tragen;
mein
Wollen hängt an deinem Mund,
mein
Wirken ist dein Sagen.“
O
Wunderlieb, o Liebesmacht,
du
kannst - was nie kein Mensch gedacht -
Gott
seinen Sohn abzwingen.
O
Liebe, Liebe, du bist stark,
du
streckest den in Grab und Sarg,
vor
dem die Felsen springen*. (*Mt 27, 52)
4.
Mein Lebetage will ich dich
aus
meinem Sinn nicht lassen,
dich
will ich stets, gleich wie du mich,
mit
Liebesarmen fassen.
Du
sollst sein meines Herzens Licht,
und
wenn mein Herz in Stücke bricht,
sollst
du mein Herze bleiben;
ich
will mich dir, mein höchster Ruhm,
hiermit
zu deinem Eigentum
beständiglich
verschreiben.
5.
Ich will von deiner Lieblichkeit
bei
Nacht und Tage singen,
mich
selbst auch dir nach Möglichkeit
zum
Freudenopferbringen.
Mein
Bach des Lebens soll sich dir
und
deinem Namen für und für
in
Dankbarkeit ergießen;
und
was du mir zugut getan,
das
will ich stets, so tief ich kann,
in
mein Gedächtnis schließen.
6.
Das soll und will ich mir zunutz
zu
allen Zeiten machen;
im
Streite soll es sein mein Schutz,
in
Traurigkeit mein Lachen,
in
Fröhlichkeit mein Saitenspiel;
und
wenn mir nichts mehr schmecken will,
soll
mich dies Manna speisen;
im
Durst soll's sein mein Wasserquell,
in
Einsamkeit mein Sprachgesell
zu
Haus und auch auf Reisen.
7.
Wenn endlich ich soll treten ein
in
deines Reiches Freuden,
so
soll dein Blut mein Purpur sein,
ich
will mich darein kleiden;
es
soll sein meines Hauptes Kron,
in
welcher ich will vor den Thron
des
höchsten Vaters gehen
und
dir, dem er mich anvertraut,
als
eine wohlgeschmückte Braut
an
deiner Seite stehen.
T:
PAUL GERHARDT 1647
M:
WOLFGANG DACHSTEIN 1525
»AN WASSERFLÜSSEN BABYLON« (ZU
PSALM 137)
84
1. O Welt, sieh hier dein Leben
Am Stamm des Kreuzes schweben, dein Heil
Sinkt in den Tod. Der große Fürst der
Ehren lässt willig sich beschweren
mit Schlägen, Hohn und großem Spott.
2.
Wer hat dich so geschlagen,
mein
Heil, und dich mit Plagen
so
übel zugericht'?
Du
bist ja nicht ein Sünder
wie
wir und unsre Kinder,
von
Übeltaten weißt du nicht.
3.
Ich, ich und meine Sünden,
die
sich wie Körnlein finden
des
Sandes an dem Meer,
die
haben dir erreget
das
Elend, das dich schläget,
und
deiner schweren Martern Heer.
4.
Ich bin/s, ich sollte büßen
an
Händen und an Füßen
gebunden
in der Höll;
die
Geißeln und die Bande
und
was du ausgestanden,
das
hat verdienet meine Seel.
5.
Du nimmst auf deinen Rücken
die
Lasten, die mich drücken
viel
schwerer als ein Stein;
du
wirst ein Fluch*, dagegen
verehrst
du mir den Segen;
dein
Schmerzen muss mein Labsal sein.
(*Gal 3, 13)
6.
Du setzest dich zum Bürgen,
ja
lässest dich gar würgen
für
mich und meine; Schuld;
mir
lässest du dich krönen
mit
Dornen, die dich höhnen,
und
leidest alles mit Geduld.
7.
Ich bin, mein Heil, verbunden
all
Augenblick und Stunden
dir
überhoch und sehr;
was
Leib und Seel vermögen,
das
soll ich billig legen
allzeit
an deinen Dienst und Ehr.
8.
Nun, ich kann nicht viel geben
in
diesem armen Leben,
eins
aber will ich tun:
es
soll dein Tod und Leiden,
bis
Leib und Seele scheiden,
mir
stets in meinem Herzen ruhn.
9.
Ich will's vor Augen setzen,
mich
stets daran ergötzen,
ich
sei auch, wo ich sei;
es
soll mir sein ein Spiegel
der
Unschuld und ein Siegel
der
Lieb und unverfälschten Treu.
10.
Ich will daraus studieren,
wie
ich mein Herz soll zieren
mit
stillem, sanftem Mut,
und
wie ich die soll lieben,
die
mich doch sehr betrüben
mit
Werken, so die Bosheit tut.
11.
Wenn böse Zungen stechen,
mir
Ehr und Namen brechen,
so
will ich zähmen mich;
das
Unrecht will ich dulden,
dem
Nächsten seine Schulden
verzeihen
gern und williglich.
12.
Ich will ans Kreuz mich schlagen
mit
dir und dem absagen,
was
meinem Fleisch gelüst’;
was
deine Augen hassen,
das
will ich fliehn und lassen,
so
viel mir immer möglich ist.
13.
Dein Seufzen und dein Stöhnen
und
die viel tausend Tränen,
die
dir geflossen zu,
die
sollen mich am Ende
in
deinen Schoß und Hände
begleiten
zu der ewgen Ruh.
T:
PAUL GERHARDT i647
M: 0 WELT, ICH MUSS DICH LASSEN
(NR. 521)
87
1. Du großer Schmerzensmann, vom
Vater so geschlagen, Herr Jesu, dir sei
Dank für alle deine Plagen: für deine
Seelenangst, für deine Band und Not, für
deine Geißelung, für deinen bittern Tod.
2.
Ach das hat unsre Sünd
und
Missetat verschuldet,
was
du an unsrer Statt,
was
du für uns erduldet.
Ach
unsre Sünde bringt
dich
an das Kreuz hinan;
O
unbeflecktes Lamm,
was
hast du sonst getan?
3.
Dein Kampf ist unser Sieg,
dein
Tod ist unser Leben;
in
deinen Banden ist
die
Freiheit uns gegeben.
Dein
Kreuz ist unser Trost,
die
Wunden unser Heil,
dein
Blut das Lösegeld,
der
armen Sünder Teil.
4.
O hilf, dass wir auch uns
zum
Kampf und Leiden wagen
und
unter unsrer Last
des
Kreuzes nicht verzagen;
hilf
tragen mit Geduld
durch
deine Domenkron,
wenn's
kommen soll mit uns
zum
Blute, Schmach und Hohn.
5.
Dein Angst komm uns zugut,
wenn
wir in Ängsten liegen;
durch
deinen Todeskampf
lass
uns im Tode siegen;
durch
deine Bande, Herr,
bind
uns, wie dir's gefällt;
hilf,
dass wir kreuzigen
durch
dein Kreuz Fleisch und Welt.
6.
Lass deine Wunden sein
die
Heilung unsrer Sünden,
lass
uns auf deinen Tod
den
Trost im Tode gründen.
O
Jesu, lass an uns
durch
dein Kreuz, Angst und Pein
dein
Leiden, Kreuz und Angst
ja
nicht verloren sein.
T:
ADAM THEBESIUS (1652) 1663
M:
MARTIN JAN (652) 1663
91
1. Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken,
mich in das Meer der Liebe
zu versenken, die dich bewog, von aller
Schuld des Bösen uns zu erlösen.
2.
Vereint mit Gott, ein Mensch gleich uns auf Erden
und
bis zum Tod am Kreuz gehorsam werden,
an
unsrer Statt gemartert und zerschlagen,
die
Sünde tragen: Phil 2,8
3.
welch wundervoll hochheiliges Geschäfte!
Sinn
ich ihm nach, so zagen meine Kräfte,
mein
Herz erbebt; ich seh und ich empfinde
den
Fluch der Sünde.
4.
Gott ist gerecht, ein Rächer alles Bösen;
Gott
ist die Lieb und lässt die Welt erlösen.
Dies
kann mein Geist mit Schrecken und Entzücken
am
Kreuz erblicken.
5.
Seh ich dein Kreuz den Klugen dieser Erden
ein
Ärgernis und eine Torheit werden:
so
sei's doch mir, trotz allen frechen Spottes,
die
Weisheit Gottes. (1. Kor 1, 23.24)
6.
Es schlägt den Stolz und mein Verdienst darnieder,
es
stürzt mich tief, und es erhebt mich wieder,
lehrt
mich mein Glück, macht mich aus Gottes Feinde
zu
Gottes Freunde.
7.
Da du dich selbst für mich dahingegeben,
wie
könnt ich noch nach meinem Willen leben?
Und
nicht vielmehr, weil ich dir angehöre,
zu
deiner Ehre.
8.
Ich will nicht Hass mit gleichem Hass vergelten,
wenn
man mich schilt, nicht rächend wiederschelten,
du
Heiliger, du Herr und Haupt der Glieder,
schaltst
auch nicht wieder.
9.
Unendlich Glück! Du littest uns zugute.
Ich
bin versöhnt in deinem teuren Blute.
Du
hast mein Heil, da du für mich gestorben,
am
Kreuz erworben.
10.
Wenn endlich, Herr, mich meine Sünden kränken,
so
lass dein Kreuz mir wieder Ruhe schenken.
Dein
Kreuz, dies sei, wenn ich den Tod einst leide,
mir
Fried und Freude.
T:
CHRISTIAN FÜRCHTEGOTT GELLERT 1757
M:
HERZLIEBSTER JESU, WAS HAST DU VERBROCHEN
(NR.81)
94
1. Das Kreuz ist aufgerichtet, der
Große Streit geschlichtet. Dass er das
Heil der Welt in diesem Zeichen
Gründe, gibt sich für ihre Sünde
Der Schöpfer selber zum Entgelt.
2.
Er wollte, dass die Erde
zum
Stern des Kreuzes werde,
und
der am Kreuz verblich,
der
sollte wiederbringen,
die
sonst verloren gingen,
dafür
gab er zum Opfer sich.
3.
Er schonte den Verräter,
ließ
sich als Missetäter
verdammen
vor Gericht,
schwieg
still zu allem Hohne,
nahm
an die Dornenkrone,
die
Schläge in sein Angesicht.
4.
So hat es Gott gefallen,
so
gibt er sich uns allen,
Das
Ja erscheint im Nein,
der
Sieg im Unterliegen,
der
Segen im Versiegen,
die
Liebe will verborgen sein.
5.
Wir sind nicht mehr die Knechte
der
alten Todesmächte
und
ihrer Tyrannei.
Der
Sohn, der es erduldet
hat
uns am Kreuz entschuldet.
Auch
wir sind Söhne und sind frei.
T:
KURT IHLENFELD 1967
M: MANFRED SCHLENKER 1977
96
Du schöner Lebensbaum des
Paradieses, gütiger Jesus,
Gotteslamm auf Erden. Du bist der wahre
Retter unsres Lebens, unser Befreier.
2.
Nur unsretwegen hattest du zu leiden,
gingst
an das Kreuz und trugst die Dornenkrone.
Für
unsre Sünden musstest du bezahlen
mit
deinem Leben.
3.
Lieber Herr Jesus, wandle uns von Grund auf,
dass
allen denen wir auch gern vergeben,
die
uns beleidigt, die uns Unrecht taten,
selbst
sich verfehlten.
4.
Für diese alle wollen wir dich bitten,
nach
deinem Vorbild laut zum Vater flehen,
dass
wir mit allen Heilgen zu dir kommen
in
deinen Frieden.
5.
Wenn sich die Tage unsres Lebens neigen,
nimm
unsren Geist, Herr, auf in deine Hände,
dass
wir zuletzt von hier getröstet scheiden,
Lob
auf den Lippen:
6.
Dank sei dem Vater, unsrem Gott im Himmel,
er
ist der Retter der verlornen Menschheit,
hat
uns erworben Frieden ohne Ende,
ewige
Freude.
T:
DIETER TRAUTWEIN/VILMOS GYÖNGYÖSI 1974
NACH
DBM UNGARISCHBN
»PARADICSOMNAK
TE SZÈP ELÖ FAJA«
VON
IMRE PÈCSBLI KIRÀLY VOR 1641
M: KLAUSENBURG 1744
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