Feiertagsdokumentationen12. 04. 04, 9.05 - 9.30, Radio Ö1
"Ikonen - Fenster in die Ewigkeit"
"Die Ikone ist immer Bild des Göttlichen. Es geht um die Verehrung des hinter dem Materiellen verborgenen göttlichen Geheimnisses.
Wenn wir einem heiligmäßigen Menschen begegnen, strahlt auch sein Antlitz etwas von dieser Heiligkeit aus. Genau diesen Abglanz der Heiligkeit versucht der Ikonenmaler mit den Techniken und Materialien, die ihm zur Verfügung stehen, darzustellen. " So beschreibt der russisch-orthodoxe Erzpriester Chrysostomus Pijnenburg das Wesen der Ikonen. In der Regel zeigen sie Jesus, Maria oder wichtige Heilige.
Ikonen sind besonders in der orthodoxen Tradition von großer Bedeutung, in letzter Zeit wurden sie aber auch von Angehörigen anderer Kirchen wieder entdeckt. "Ikonen sind in", konstatiert der griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Michael Staikos. Die einen betrachten sie als Wertgegenstände, die anderen als einen Weg, ihr religiöses Leben zu vertiefen.
Nicht nur die verehrende Betrachtung der Ikonen sondern auch ihre Anfertigung gilt als spirituelle Übung. Die traditionelle Maltechnik gibt eine Richtung an: "Von Dunkel nach Hell, von der bloßen Materie zum göttlichen Glanz, vom Sündenfall zur Erlösung." Wie Pijnenburg es formuliert. Dabei tritt der Künstler ganz hinter sein Werk zurück (ein Hinweis dafür ist, dass Ikonen nicht signiert werden).
Mehr über das Anfertigen und die Bedeutung von Ikonen können Sie am 12. 4. in der Feiertagsdokumentation hören.
Gestaltung: Brigitte Krautgartner
Link:
Buchtipp: "Die Orthodoxe Kirche", Grigorius Larentzakis, Styria
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