"Dem barocken Himmel nahe" - Die Wiener Karlskirche und ihre
Symbolkraft
25.5.2006 9.05 - 9.30 Uhr Radio Österreich 1
Sie ist eine der bedeutendsten und
schönsten sakralen Bauten in Österreich:
Die Karlskirche in Wien.
Seit Jahren wird das barocke
Gotteshaus aufwendig restauriert. Besucher können die Restauratoren
bei ihrer Arbeit beobachten. Ein eigener Aufzug führt mitten in der
Kirche unter die Kuppel und ermöglicht so in schwindelnder Höhe
auch eine Besichtigung der Kuppelfresken von Rottmayr aus
allernächster Nähe. Der filigran wirkende aber sichere Lift wird
noch im gesamten heurigen Jahr im Einsatz sein. Zur
kostenaufwendigen Renovierung wurde ein eigener, effizienter
Förderverein ins Leben gerufen. Nicht unumstritten war und ist aber
auch die Tatsache, dass erstmals in Wien Eintritt für die
touristische Besichtigung eines Gotteshauses verlangt wird.
Johann Fischer von Erlach hatte
einst die Kirche konzipiert – basierend auf einem Gelöbnis von
Kaiser Karl VI. im Jahr 1713. Dieser ließ die Kirche bauen, nachdem
die Pest in Wien zum Stillstand gekommen war. Geweiht wurde die
Kirche dem Heiligen Karl Borromäus, der als Beschützer vor Pest und
Seuchen gilt. Ihm ist auch ein kleines Museum in einem Seitentrakt
gewidmet.
Aber auch nahezu 300 Jahre später
ist die Karlskirche mit ihrer einzigartigen Kuppel und den zwei
überdimensionalen Säulen beim Portal spirituelles Zentrum, zumeist
traditionsbewusster Gläubiger. Und auch ein Treffpunkt der
katholischen Hochschulseelsorge in der Bundeshauptstadt und somit
Schnittpunkt zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Gestaltung:
Sandra Szabo
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