Tao - Religionen der Welt
Sonntag, 17. 04. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1
„Der Mensch ist
wichtig, nicht Dogmen“ - Die Aleviten
Die
Aleviten sehen sich selbst als eine eigenständige Religion, die
denselben Ursprung hat wie die Schia – nämlich Ali, den
Schwiegersohn des Propheten Mohammed. Aleviten wurden vielfach von
Anhängern des sunnitischen Islam verfolgt. Bis vor wenigen
Jahrzehnten waren die Aleviten eine hierzulande fast unbekannte
Religion, deren Zentrum in den kurdischen Gebieten zu finden ist.
Erst durch die Konflikte des türkischen Staates mit den Kurden und
durch die teilweise unfreiwillige Emigration von Kurden wurden die
Aleviten auch im Westen bekannt.
Die Aleviten lehnen die Scharia ab, auch Geschlechtertrennung
gibt es bei ihnen nicht. "Beherrsche deine Hände, deine Zunge
und deine Lenden " ist eine der Grundregeln, nach denen
Aleviten leben.
Religiöse
Autoritäten sind die „Dede“, die geistlichen Führer der
Alevitengemeinschaften. Bei den Versammlungen der Aleviten, Cem
genannt, werden vorliegende Probleme gemeinsam gelöst. Die Saz –
ein orientalisches Saiteninstrument – ist das heilige Instrument
der Aleviten. Erst kürzlich
waren in der Szene Wien im Rahmen der Reihe „Salam Orient“
Ashiks, alevitische Volkssänger aus Anatolien in Wien zu Gast.
Außerhalb
der Türkei, in Westeuropa und den USA leben Aleviten noch in
Syrien, Ägypten, Albanien, Iran und Irak. Insgesamt schätzt man,
dass es 20 -30 Millionen
Aleviten gibt.
Gestaltung:
Ursula Baatz
Buchtipps: Markus
Dreßler "Die alevitische Religion", Ergon Verlag Ali
Duran Gülcicek "99 Bektaschi-Witze", Ethnographica
Anatolica Ali Duran
Gülcicek "Der Weg der Aleviten", Ethnographica Anatolica Barbara
Frischmuth "Die Schrift des Freundes", Residenzverlag
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