Tao - Religionen der Welt
Sonntag, 01. 11. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1
„Koexistenz am Grenzzaun“ –
Christen, Muslimen und Juden in der spanischen Enklave Melilla
Melilla liegt nicht in Spanien, sondern in Nordafrika. Berühmt
geworden ist Melilla durch den hohen Zaun, der die kleine Stadt
einschnürt. Seit Jahren klettern schwarze Flüchtlinge über diesen
Zaun in die EU.
Melilla gehört territorial gesehen zum katholischen Spanien, und
daher leben hier zahlreiche Katholiken. Aber auch Muslime leben hier
und etwa 1100 Juden. Sie bilden eine lebendige Gemeinde mit sieben
Synagogen, einer eigenen Schule, koscheren Läden, einem koscheren
Restaurant. Die Juden von Melilla sind Sepharden; das heißt, ihre
Vorfahren mussten vor der Inquisition aus Spanien fliehen – zum
Beispiel nach Nordafrika. Seit Generationen lebten Juden in Marokko.
Als das marokkanische Judentum nach dem zweiten Weltkrieg das Land
verließ und sich in die Welt verstreute, blieben viele in Melilla
hängen, dicht bei ihrer Heimatkultur.
Die Juden, Christen und Muslime
Melillas berühren sich kaum, leben nebeneinander her. "Immerhin
bringen wir uns nicht um", sagt ein katholischer Priester, "Gott sei
Dank".
Gestaltung:
Katja Baginski und Michael
Weisfeld
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