Tao - Religionen der Welt
Sonntag, 08. 12. 2006, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1
„Die Baha’i“ –
Die sechste Weltreligion
Als im 19. Jahrhundert im persischen
Shiraz ein Mann auftrat, der das Kommen eines neuen endzeitlichen
Propheten verkündete, wurde er hingerichtet. Denn nach islamischer
Auffassung ist Mohammed der letzte Prophet. Auch einer der
führenden Anhänger der neuen Lehre, der Baha’u’llah, wurde in der
Folge inhaftiert und verbrachte 40 Jahre in Verbannung. In dieser
Zeit entstand die Gemeinschaft der Baha’i, die heute eine auf der
ganzen Welt verbreitete Religionsgemeinschaft ist. In islamischen
Staaten und vor allem im Iran werden Baha’i bis heute verfolgt.
Man kann die Baha’i als eine
Reformbewegung des Islam oder ganz allgemein als eine der
Abrahamsreligionen bezeichnen. Die Anhänger sind Monotheisten,
vertreten eine Ethik der Gerechtigkeit und Liebe und befürworten
Toleranz. In vielen Zügen entsprechen die Baha’i dem Ideal einer
aufgeklärten Religion: wer Mitglied sein will, kann es nur kraft
eigener Entscheidung sein, und die Institutionen der Baha’i werden
durch demokratische Wahlen besetzt. Sie sind ein gutes Beispiel
neuer universalreligiöser Tendenzen.
Gestaltung:
Ursula Baatz und Kenny Lang
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