Tao - Religionen der Welt

Sonntag, 06. 01. 2007,  19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1

 

 

 

„Zwischen Büffelopfer und Bibelschule“ - Madagaskar

 

 

Die Insel Madagaskar liegt im Indischen Ozean, nahe der Küste zu Afrika. Die Hälfte der Madegassen ist Anhänger von Naturreligionen. Totenkult und Ahnenverehrung prägen noch heute das Leben. Auch für getaufte Christen (etwa 40 Prozent der Einwohner) ist es auf Madagaskar kein Widerspruch, an traditionellen Bräuchen, wie etwa dem „Büffelopfer“, teilzunehmen. Daneben gibt es auch etwa 7 Prozent Muslime im Land.

 

Madagaskar, vor der Südostküste Afrikas, eine ehemalige französische Kolonie und seit 1960 unabhängig, ist die viertgrößte Insel der Welt. 18 Millionen Einwohner sind auf einer Fläche von fast 590.000 km2, mehr als sieben mal so gross wie Österreich, verteilt. Aussehen und Kultur sind eine afro-asiatische Verschmelzung, denn die Vorfahren kamen aus Indonesien und dem südlichen Äquatorialafrika.

 

Madagaskar ist – trotz einiger Verbesserungen der letzten drei Jahrzehnte – immer noch eines der ärmsten Länder der Welt. In einigen Gebieten der Insel beträgt die Analphabetenrate 95%. Missionare unterschiedlicher Kongregationen betreiben Schulen und vermitteln grundlegende Kenntnisse für nachhaltige Landwirtschaft, Hygiene und natürliche Geburtenkontrolle. Dennoch hat Madagaskar die höchste Bevölkerungswachstumsrate der afrikanischen Regionen. Der ständig steigende Bedarf an Nahrung und Brennholz führt zu umfangreichen Abholzungen und hat katastrophale Auswirkungen auf die Ökologie der Insel.

 

Maria Harmer hat im Gespräch mit einer aus Österreich stammenden Missionsschwester, einem Priester aus Madagaskar, einem Ethnologen und einem Politologen - ein facettenreiches Porträt Madagaskars gestaltet.