Tao - Religionen der Welt
Sonntag, 01. 11. 2008, 19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1
„Denkt Asien
anders?“
Asien ist anders – und zwar so
anders, dass der Dichter Rudyard Kipling – Autor des
„Dschungelbuchs“ – schrieb, dass Ost und West so verschieden seien,
dass sie einander niemals treffen könnten. Das war im 19.
Jahrhundert, zur Hochblüte des Kolonialismus, als man Menschen aus
anderen Erdteilen in sogenannten „Völkerschauen“ in Europa zur Schau
stellte.
Für viele Europäer war – und ist –
Asien entweder das Wunderland im Osten, oder aber eine Ansammlung
gefährlicher Mächte. Zudem herrschen dort andere Sitten, man spricht
andere Sprachen und glaubt an andere Gottheiten, und daher vermutet
man, dass diese Menschen auch anders denken. Doch natürlich gelten
die Gesetze der Logik auch in Asien, doch Logik ist nur ein Teil des
komplexen Prozesses, „Denken“ genannt. Wie Logik eingesetzt wird,
hängt von den Erkenntnisinteressen ab. So kann manches, was
scheinbar irrational ist, gut begründet sein – nur eben anderen
Erkenntnisinteressen dienen. Die These, dass „der Osten“ und „der
Westen“ fundamental verschieden und unvereinbar seien, erweist sich
dann rasch als typisches orientalistisches Vorurteil und als
Ergebnis von ungenauer Kenntnis.
Eine hochrangig besetzte Tagung der
Österreichischen Forschungsgemeinschaft ist diesen Fragen
nachgegangen. TAO bringt eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
Gestaltung:
Ursula Baatz
>>Österreichische
Forschungsgemeinschaft
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