Tao - Religionen der Welt

Sonntag, 01. 01. 2009,  19.05 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1

 

 

 

„Die Hutterer und Täufer“ - Am Beispiel Niederösterreich

 

 

Die Täufer gehörten im 16. Jahrhundert neben dem Luthertum und den Lehren der Schweizer Reformatoren Zwingli und Calvin zum dritten großen Block der Protestanten. Ihr Kennzeichen war die „Glaubenstaufe“ der Erwachsenen und die Absonderung von einer in ihren Augen verkommenen Gesellschaft, um ein „wahres christliches Leben“ zu führen.

 

Von Luther und Zwingli wurden die Täufer ebenso bekämpft wie von der katholischen Kirche. In den deutschen und österreichischen Ländern wütete die Verfolgung gegen die Täufer besonders brutal. Zuflucht fanden die Vertriebenen im nördlichen Weinviertel und im südlichen Mähren, wo zu dieser Zeit noch Glaubensfreiheit herrschte.

 

Unter den Flüchtenden aus Tirol kam 1529 auch Jakob Huter. Er siedelte sich mit mehreren Tiroler Täufergemeinden in Mähren an, wo die „Hutterischen Brüder“ ein Leben in Gütergemeinschaft führten. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts griffen die gegenreformatorischen Maßnahmen jedoch auch auf Mähren über, die Hutterer flüchteten nach Ungarn, in die Slowakei und nach Siebenbürgen. Im 18. Jahrhundert wanderten sie weiter nach Russland, in die USA und nach Kanada. Bis heute bewahren die kanadischen Nachfahren der Hutterer ihre Traditionen und ihre deutsche Muttersprache und geben damit ein lebendiges Zeugnis täuferischer Frömmigkeit.

 

In Niedersulz im Niederösterreichischen Weinviertel beschäftigt sich eine Ausstellung mit der Geschichte der Hutterer und Täufer in Niederösterreich.

Gestaltung: Astrid Schweighofer