Tao - Religionen der Welt
Sonntag, 06. 01. 2011, 19.04 Uhr - 19.30 Uhr,
Österreich 1
„Die Erben des Zarathustra“ - Weise aus dem Morgenland?
Der Glaube an den einen Gott verbindet
die Zarathustra-Anhänger mit Juden, Christen und Muslimen. Und wie
die drei Weltreligionen kennen auch die Zarathustrier ein heiliges
Buch: Die Avesta, mit den Gebeten und Hymnen Zarathustras, jenes
legendären alt-iranischen Priesters und Weisen aus dem 1.
Jahrtausend vor Christus. Heute leben noch 120.000 Zarathustrier -
in ihre Religion kann man nicht konvertieren, man wird in sie
hineingeboren und erbt sie ausschließlich vom Vater - über die
ganze Welt verstreut. In Indien werden sie Parsen genannt, einer von
ihnen ist Dirigent Zubin Mehta.
Plinius der Ältere behauptete,
Zarathustra sei der erste Mensch gewesen, der bei seiner Geburt
gelacht habe – was als Ausweis für Klarsichtigkeit gedeutet werden
kann. So wurde Zarathustra lange Zeit in Europa als Prototyp des
Weisheitslehrers gesehen. Das Mittelalter sah ihn als Nachfahren
Noahs. Die Renaissance huldigte ihm als Hüter vorchristlicher
Weisheit, die Gegenreformation verdammte ihn als Magier, und die
Aufklärung entdeckte in ihm einen der Weisen aus dem Morgenland.
Theoretisch möglich ist es durchaus, dass besagte Sterndeuter
zumindest Erben oder Anhänger des Zarathustra waren.
Gestaltung:
Chirine Ruschig
Buchtipps:
Michael Stausberg, Zarathustra und seine Religion, Beck Wissen
Bahram Varza,
Gatha - Die Lehre Zarathustra: Philosophische Grundlage zur
Zarathustrischen Religion, Books on Demand
Maneckji N.
Dhalla: Zoroastrian Civilization. From the earliest times to the
downfall of the last empire 651 A.D. AMS Press, New York 1977
(Nachdruck der Ausgabe New York 1922)
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