Religionen der Welt

Samstag, 10. 01. 2009, 16.55 Uhr 

 

 

Kojos Geburtstag - Das Maroon-Fest in Jamaika

Über 95 Prozent der heutigen Bewohner dieser Karibikinsel sind Nachkommen der versklavten Afrikaner. Eine Vorreiterrolle beim Widerstand gegen Sklaverei spielten dabei die so genannten Maroons, nicht zuletzt mit Hilfe ihrer afrikanischen Religionen. Diese stehen auch beim jährlichen Fest zum Geburtstag ihres ersten Anführers am 6. Jänner im Mittelpunkt. Während des über 80 Jahre langen Krieges gegen Großbritannien (von 1655-1738) machten sie dem von den Sklavenhaltern gegebenen Namen alle Ehre. Das Wort Maroon kommt aus dem Spanischen (Cimarron) und steht für wild, frei, ungezähmt. Bis in die Gegenwart feiern ihre Nachkommen den Friedensvertrag mit den Briten aus dem Jahr 1738, den sie als eine Art Unabhängigkeitsverfassung verstehen. Jeden 6. Jänner erwacht die größte heutige Maroon-Siedlung Accompong aus ihrem sonstigen Dornröschenschlaf. Bis in die Gegenwart wird Accompong selbst regiert. Von gewählten Chiefs, die zur Erinnerung an den Freiheitskampf militärische Titel tragen. Schon Tage vor dem Fest müssen sie an den Gräbern der toten Ahnen religiöse Zeremonien und Opfer darbringen. Die Ahnenverehrung findet auch Verlauf des Festes statt.  

 

Gestaltung: Werner Zips