Religionen der Welt

Samstag, 29. 06. 2009, 16.55 Uhr 

 

Hare Krishna Tempel in Durban

Hare Krishna ist in Europa vor allem durch die blumigen „Hare Krishna“ Songs aus den 70er Jahren bekannt. Hinter der Krishna Verehrung steht aber eine alte hinduistische Tradition. 1966 hat Bhaktivedanta Swami Prabhupada mit der Gründung von ISKCON, die Abkürzung steht für „International Society for Krishna Consciousness“, zu Deutsch „Internationale Gesellschaft für Krishna-Bewusstsein“ begonnen diese Tradition wieder neu zu beleben und missionarisch weltweit zu verbreiten. Rund um die Welt sind seither neue Krishna-Tempel gebaut worden.

Der aus Graz stammende Architekt Hannes Raudner hat den „Temple of understanding“ in Durban geplant und errichtet. Krishna ist eine Inkarnation des hinduistischen Gottes Vishnu, der als Erhalter des Universums verehrt wird. 1728 Mal soll man täglich seinen Namen anrufen. Hare Krishnas streben die ewige glückselige Gemeinschaft der individuellen Seele mit Krishna an. ISKCON Anhänger - eben auch Hare Krishnas genannt - sehen sich in der Tradition einer der drei Hauptrichtungen des Hinduismus, des Vishnuismus. Sie geloben den Verzicht auf Drogen, beschränken sich auf geopferte vegetarische Speisen, leben sexuell enthaltsam und beteiligen sich nicht an Kapitalspekulationen. Besonders wichtig ist den Hare Krishnas die Sorge um die Armen.

Gekocht wird für die Hungernden in den sogenannten Town-Ships, den Armenvierteln rund um Durban. Die Großküche ist direkt an den Tempel angeschlossen. Freiwillige bereiten täglich mehrere tausend Mahlzeiten. Bevor die Speisen verteilt werden, opfert man sie Krishna.

Der Dienst am Menschen ist Gottesdienst: Denn für die Anhänger Krishnas ist jeder Mensch ein winziger Teil Gottes, mit seiner eigenen individuellen Beziehung zu Gott. Die Hare Krishnas verteilen nicht nur in Durban Lebensmittel an die Armen. Weltweit, im sogenannte „Food für Life“ Programm von ISKCON, werden täglich hunderttausende Mahlzeiten gratis ausgegeben. Krishna-Anhänger sehen das als ihre oberste Pflicht und bezeichnen es als „hingebungsvollen Dienst“, mit dem man Gott Krishna erfreut.  

 

Gestaltung: Markus Marschalek

 

 

Webcast:

- Beiträge der Reihe Religionen der Welt als Video-on-demand