Religionen der Welt

Samstag, 10. 04. 2010, 16.55 Uhr 

 

Ohne Schnitzel zur Glückseligkeit

Fleischverzicht im Buddhismus 

 

Während gläubige Buddhisten und Buddhistinnen in Asien sehr wohl auch Fleisch und Fisch essen, gehört für viele Buddhisten in Österreich der vegetarische Lebensstil zu ihrem Glauben dazu. So auch für Karin Haider. Sie ist seit 12 Jahren Buddhistin. Für sie war es eine grundsätzliche, moralische Entscheidung auf Fleisch und Fisch zu verzichten. Gerade als Buddhistin und in der damit verbundenen Hinwendung zum Mitgefühl für alle Lebewesen, sieht sie sich darin bestärkt, auf Fleisch zu verzichten.

"Almosengang"

Auch Bhante Seelawansa – ein buddhisitscher Mönch aus Sri Lanka, der seit 27 Jahren in Österreich lebt – ist Vegetarier. Er ernährt sich nicht nur aus Mitgefühl vegetarisch, sondern auch deshalb, um nicht den Schmerz eines getöteten Tieres in sich aufnehmen zu müssen, wie er sagt. Anders als in seiner Heimat Sri Lanka, hat er in Wien das Privileg, dass täglich vegetarisch für ihn gekocht wird. Weil buddhistische Mönche traditionell nur von Almosen leben, können sie sich nicht aussuchen, was sie essen wollen. In Sri Lanka, wie auch im gesamten, asiatischen Raum, bekommen buddhistische Mönche ihr Essen beim so genannten "Almosengang". Dabei gehen sie von Haus zu Haus und bitten um Speisen. Bekommen sie Fleisch, dann müssen sie auch diese Spenden annehmen – nicht zuletzt deshalb, um allen Menschen die Gelegenheit zu geben, Gutes zu tun.

Eine Reportage von Julia Wallnöfer