Erfüllte Zeit

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Sonntag 06. 08. 2000 -  7.05 Uhr - 8.00 Uhr
, Radio Österreich 1

"Die Verklärung Jesu" (Markus 9, 2 – 10) von Prof. Philipp Harnoncourt
"Was glauben Sie?" – Kardinal Franz König

Der 1905 im niederösterreichischen Rabenstein/Pielach geborene Kardinal Franz König zählt auch Anfang des neuen Jahrtausends zu den großen moralischen Autoritäten in Österreich. Heute noch braucht sein Terminkalender den Vergleich mit Topmanagern aus der Industrie nicht zu scheuen. Der Grund scheint in seiner persönlichen Authentizität seines Glaubens zu liegen, aber auch im Weitblick und der Toleranz anderen Glaubensrichtungen und politischen Überzeugungen gegenüber. König nimmt in diesem Interview Stellung zu seinem persönlichen Glaubensweg, der ihn nach dem Studium in Rom als Jugendseelsorger nach St.Pölten geführt hat. Dort wurde er mehrfach wegen seiner Tätigkeit von der Gestapo verhört.

Von 1956 bis 1986 prägte er in beispielhafter Art das Schicksal der Kirche nach dem 2. Weltkrieg. Obwohl er als Konservativer begann, gelang es ihm in den Sechziger Jahren, behutsam die Umklammerung der katholischen Kirche durch die christdemokratische konservative Partei zu lösen, was ihm den Spitznamen der "rote Kardinal" eintrug. Manche vermuteten in ihm auch einen geheimen "Freimaurer", ein Vorwurf gegen den er erfolgreich vor Gericht prozessieren konnte.

Prägend war für ihn auch sein Autounfall im Jahre 1960, bei dem er nur knapp dem Tod entrinnen konnte. Das war für König auch der Wendepunkt, an dem er sich für die Vermittlungstätigkeit und Hilfestellung für die Kirchen hinter dem Eisernen Vorhang entschloß.

Nach seiner Abdankung im Jahre 1985 wurde der von ihm eingeschlagene Weg in der österreichischen Kirche nicht mehr fortgesetzt. Zahlreiche Bischofsernennungen lassen eine römische Korrektur des Kirchenkurses der Ära König vermuten.

Angesprochen auf die gegenwärtige Kirchenkrise meint König lakonisch: "Wenn die Kirche nur Menschenwerk wäre, dann wäre sie schon auf dem Schutthaufen der Menschheit gelandet".

Ihn trägt heute die Gelassenheit und das Vertrauen in Jesus Christus, das ihm bis ins hohe Alter die Freude am Glauben nicht verleiden konnte.

Gestaltung: Johannes Kaup

 

 

 

Letztes Update dieser Seite am  18.04.2003 um 11:39 

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