Erfüllte Zeit

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Erfüllte Zeit


Erfüllte Zeit
Sonntag 16. 4. 2001 
7.05 Uhr - 8.00 Uhr
,  Radio Österreich 1

 

"Die Begegnung mit dem Auferstandenen 
auf dem Weg nach Emmaus"
(Lukas 24, 13 – 35)
Das Evangelium zum Feiertag kommentiert 
Bischof Alois Kothgasser

"An den Quellen der Kraft" – 
Der spirituelle Weg am Weizberg
Im Umfeld der diesjährigen steirischen Landesausstellung zum Thema Energie in Weiz und Gleisdorf wird auch ein religiöser Akzent gesetzt: Ein drei Kilometer langer "spiritueller Weg" von der Stadt Weiz über sieben Stationen hinauf zur Wallfahrtskirche am Weizberg soll auf zeitgemäße Art uralte Pilgertraditionen wiederbeleben.

Sieben Stationen mit ebenso vielen "Kraftquellen" aus Kunst und Natur laden ein zum Innehalten, Nachdenken und "Auftanken".

Es wurde unter anderem eine barocke, alte Kegelbahn restauriert und zu einem Meditationsraum mit einer Rauminstallation umfunktioniert. Das Turmzimmer wird mit Orgelpfeifen bespielt, und für den neu angelegten, barocken Heilkräutergarten hat Kräuterpfarrer Weidinger die Patenschaft übernommen.

Im Spannungsfeld von Solidarität und Spiritualität gilt es, sich auf eine Reise der ganz anderen Art zu begeben. Das Unterwegssein kann viele Gesichter haben - die Konfrontation mit Kunst ist eine Form davon, die Annäherung an die Natur eine andere.

Wolfgang Slapansky begibt sich für Erfüllte Zeit auf den modernen Pilgerweg der Meditation.

 

Dietrich Bonhoefer
Unser Blick fällt mehr auf das Sterben als auf den Tod. Wie wir mit dem Sterben fertig werden, ist uns wichtiger, als wie wir den Tod besiegen.
Sokrates überwand das Sterben, Christus
überwand den Tod als letzten Feind. Mit dem Sterben fertig werden bedeutet noch nicht mit dem Tod fertig werden. Die Überwindung des Sterbens ist im Bereich menschlicher Möglichkeiten, die Überwindung des Todes heißt Auferstehung. Nicht von der ars moriendi [Kunst des Sterbens ], sondern von der Auferstehung Christi her kann ein neuer, reinigender Wind in die gegenwärtige Welt wehen. Hier ist die Antwort auf das "Gib mir einen festen Ort, auf dem ich stehen kann und ich werde die Erde bewegen". Wenn ein paar Menschen dies wirklich glaubten und sich in ihrem irdischen Handeln davon bewegen ließen, würde vieles anders werden. Von der Auferstehung her leben - das heißt doch Ostern.
Wo erkannt wird, dass die Macht des Todes
gebrochen ist, wo das Wunder der Auferstehung des neuen Lebens mitten in die Todeswelt hineinleuchtet, dort verlangt man vom Leben keine Ewigkeiten, dort nimmt man vom Leben, was es gibt, nicht Alles oder Nichts, sondern Gutes und Böses, Wichtiges und Unwichtiges, Freude und Schmerz, dort hält man das Leben nicht krampfhaft fest, aber man wirft es auch nicht leichtsinnig fort, begnügt man sich mit der bemessenen Zeit und spricht nicht irdischen Dingen Ewigkeiten zu, dort lässt man dem Tod das begrenzte Recht, das er noch hat. Den neuen Menschen und die neue Welt aber erwartet man allein von jenseits des Todes her, von der Macht, die den Tod überwunden hat.

 

Letztes Update dieser Seite am  16.10.2001 um 23:16 

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