Liebe Festgemeinde,
liebe Festfamilien,
v.a.: liebe Erstkommunikanten!
Wunderbare, seltsame Verwandlungsgeschichten habt ihr
in Lesung und Evangelium gehört. Aber, liebe Kinder -
spielt ihr nicht selber am liebsten "Verwandlung"? Oh ja,
wie lustig ist es schon für ein dreijähriges Kind, in die
Kleider der älteren Geschwister zu schlüpfen. Und dann
erst im Kindergarten: wenn die erste Faschingsfeier kommt:
wie gerne spielt ihr da etwa den Zauberer, die gute Fee
oder den Bäcker.
Ich habe als Schulkind auch gerne gespielt, und was
meint ihr am liebsten? - Ja, den Pfarrer hätte ich gerne
gespielt und mir den Umhang umgelegt, den Spielkelch in
die Höhe gehalten. Aber mein Freund hat mich immer nur
ministrieren lassen. Er hat immer Pfarrer gemacht. - Aber
jetzt bin ich für immer Pfarrer (er ist Beamter), und darf den
Menschen Jesus in Brotsgestalt reichen. Denn Jesus ist
sozusagen in diese Gestalt geschlüpft, hat sich ins
"Gewand der Hostie" gekleidet, um uns ganz nahe zu sein.
So nahe, wie kein Mensch der Erde es vermag. Denn dazu
muss man gegessen werden. Und Jesus sagt: "Ich bin das
Brot des Lebens. Wer mich isst, in dem bleibe ich."
Nicht: ich weiß, wo ihr ein besonders gutes kaufen könnt. So
würden wir Menschen sagen.
Und weil das Brot vom Altar Jesus selber ist, hat es ganz
besondere "Eigenschaften", wir können auch sagen
"Kräfte"
in sich:
Wenn einer von uns, wenn du liebes Kind "Zauberer" spielen
willst, dann kannst du dennoch nicht alles, du musst dich
verschiedener Tricks bedienen. Und wehe, wenn ein Trick
nicht gelingt. Aber Jesus: der ist kein Zauberer, der mit Tricks
arbeitet und darum die Menschen ablenkt. Nein, er lenkt uns
zu sich hin. Will uns so nahe wie möglich bei sich haben. Wir
sollen sogar auf ihn schauen und so gut es geht ihm
nachmachen, was er vorgezeigt hat. Vor allem: die Liebe. Das
hat er ausdrücklich gesagt: "Wie ich euch geliebt habe, so
sollt
auch ihr einander lieben." Oder beim Abendmahl, als er den
Jüngern die Füße gewaschen hat: "Ein Beispiel habe ich euch
gegeben, damit ihr es auch so macht."
Liebe Kinder, wenn wir einander lieben, einander verzeihen,
einander helfen, trösten und Gutes tun, spielen wir nicht nur
die "gute Fee" oder den "Zauberer" aus dem
Märchen,
sondern Jesus lässt durch uns spüren: ich bin wirklich da für
euch. Ich lasse euch nie allein.
Und dann werden wir für andere Brot, ganz nahrhaftes. Das
Märchen vom Brot wird durch uns Wirklichkeit. Ist das nicht
supertoll und wunderbar?
Liebe EKK, Jesus hat uns immer schon dazu ausersehen.
Darum wurden wir bei der Taufe in ein besonderes Kleid
gehüllt. Es war strahlend weiß. Das weiße Kleid der
Mädchen erinnert zB daran? Ihr wisst bestimmt, wie das Kleid
geheißen hat: Taufkleid. - Seit damals also sollen wir uns
immer wieder für andere "verwandeln", wie die Bibel sagt:
"Seid fröhlich mit den Fröhlichen, weint mit den Weinenden,
lacht mit den Lachenden." Doch das können wir nicht ohne die
Hilfe unseres allerbesten Freundes Jesus.
Wir gehen daher jeden Sonntag in die hl. Messe, um uns von
ihm in der hl. Kommunion Kraft und Liebe schenken zu lassen.
Dass ihr das immer wieder neu erlebt: Jesus ist da, ich habe
sein Leben und seine Liebe empfangen, das wünsche ich
euch, liebe Kinder, von ganzem Herzen, dazu segne ich euch.
Doch euch, liebe Eltern, bitte ich, dem "Feuer-Eifer"
der
Kinder immer wieder ein Scheit nachzulegen und ihnen stets
das Beispiel eines lebendigen Glaubens vorzuleben.
Amen.