Heiligkeit klingt für die meisten Leute etwas
merkwürdig. Man assoziiert im schlimmsten Fall Tugendhaftigkeit bis zur
Verschrobenheit, und natürlich eine gewisse Abgehobenheit, die sich in
einem ständigen verklärten Lächeln und leicht verdrehten Augen
äußert. Diese Karikatur von Heiligkeit ist unter anderem das Ergebnis
der Malerei des 19. Jahrhunderts, vor allem der Schule der Nazarener.
Aber wie leben Menschen wirklich, die sich entschlossen
haben, ihr Leben dem Heil zu widmen? Wie lebt z.B. ein Priester, der in
der Homosexuellen-Seelsorge arbeitet? Oder eine Ordensfrau, die sich
massiv für eine gerechtere Welt, also für Ökologie und Solidarität mit
der Dritten Welt einsetzt? Was bedeutet für sie "Heiligkeit"?
Und vor allem: wie lebt man Heiligkeit im Alltag? Ist es ein Privileg für
Geistliche? Wie verstehen sich Menschen, die "den Weg der
Heiligkeit" sozusagen zu ihrem Beruf gemacht haben?
Gestaltung: Ursula Baatz