Logos - Theologie und Leben
Samstag, 19. 02. 00 - 19.05 Uhr - 19.30 Uhr, Radio Österreich 1

Am 17. Februar 1600 wurde einer der brillantesten Renaissance-Philosophen und Theologen des 16. Jahrhunderts, Giordano Bruno, am Scheiterhaufen als Ketzer verbrannt. Dem 1548 in Nola bei Neapel geborenen Dominikanerpriester wurde von der Inquisitation vorgeworfen, sich über christliche Dogmen häretisch geäußert zu haben. Er sei Pantheist gewesen und leugne die Menschwerdung Jesu Christi. Beeinflußt wurde Bruno von Denkern wie Aristoteles, Plato, Ramun Lull und Nikolaus von Kues, Denker, die zum Urgestein abendländischer Philosophie und Theologie gehören. Der seinerseits von der katholischen Kirche amtsenthobene Theologe Eugen Drewermann zeigt an Giordano Bruno paradigmatisch auf, wie die katholische Kirche in der Geschichte mit Ketzern, die oft Querdenker waren, umgeht. Hat die römische Amtskirche heute gelernt? Oder sind in ihr immer noch sublime inquisitorische Mechanismen am Werk? Wie kann es ihr in Zukunft gelingen mit Abweichlern in Dialog zu treten, statt sie auszugrenzen?

Gestaltung: Johannes Kaup

Letztes Update dieser Seite am  08.07.2003 um 15:11 von Marcus Marschalek