Den Anstoß gab Papst Paul VI im Jahre 1970 bei einem Treffen der asiatischen Bischöfe in Manila als er sagte: "Die Kirche in Asien kann es sich nicht erlauben, reiche Inseln in einem Meer von Armut und Elend zu bilden. Das heißt, daß Gott uns aufruft, in den Ländern Asiens eine "Kirche der Armen" zu sein". Dies nahm Bischof Julio X. Labayen - eine der kreativsten Köpfe des philippinischen Episkopats - wörtlich und begann in seiner bitterarmen Diözese Infanta an einer solchen "Kirche der Armen" zu bauen. Er schuf ein Bildungssystem, das er YAPAK (Fußspuren) nannte und gemeinsam mit Priestern und Laien begann er nach den Fußspuren Gottes in der Geschichte der Menschen zu suchen. Inzwischen wurde diese "Kirche der Armen" zum Motto und Grundsatz der gesamten philippinischen Kirche und hat längst auch theologische Grundlagen für die gelebte Praxis des Volkes gefunden. Über diese Grundlagen sprach Dolores Bauer mit Bischof Labayen, seinen engsten Mitarbeitern und führenden Theologen des Landes, wie zum Beispiel dem bekannten Jesuiten Pater Carlos H. Abesamis über sein neuestes Buch: "Ein dritter Blick auf Jesus".