Miguel de Molinos, ein Theologe aus dem 17. Jahrhundert (1628 - 1696) zählt zu den letzten großen Vertretern der spanischen Mystik. Sein Werk "Geistliche Führung" ("guia espiritual") hat besonders in Frankreich und Deutschland ein großes Echo ausgelöst. Molinos Anliegen war es, die in rituellen Praktiken und im dogmatistischen Formalismus erstarrte Religiosität seiner Zeit wieder lebendig zu machen. Er war überzeugt davon, dass nur ein rein passives Beten - das Ruhegebet - zu spiritueller Lebendigkeit führt. Doch diese Form der individuellen Frömmigkeit, sowie die damit verbundene Bibellektüre weckten damals den Argwohn der römischen Inquisition.

In seiner Schrift beschreibt Molinos den geistlichen Weg als einen Prozess des Loslassens, wo Reden, Denken und Wollen aufhört und Gott in seiner Anwesenheit Raum gegeben wird. Das ermöglicht es, nach Molinos, zu innerer Ruhe und Frieden zu finden. Ein Weg, der zum Grundbestand der christlichen mystischen Tradition gehört.

Der deutsche Meditationslehrer und Theologe Peter Dyckhoff wird in die Praxis geistlicher Erneuerung nach Miguel de Molinos einführen.

Gestaltung: Johannes Kaup