"Spiritualität und Männlichkeit" – Religion und die Kirchen beklagen immer wieder die Auflösungserscheinungen traditioneller Gesellschaftsstrukturen: deren tragende Säulen wie Ehe und Familie würden zerbröckeln mit der Folge, dass Lebensabschnittspartnerschaften entstünden und viele Kinder in Patchwork-Familien und desorientiert aufwachsen würden. Diese Sicht der gesellschaftlichen Umbrüche mag man von Seiten der Soziologie und Geschlechterforschung kritisieren. Unbestreitbar jedoch ist, dass wesentliche Gründe für diese Verhältnisse im krisengeschüttelten Geschlechterverhältnis, dem Wandel der Rollenbilder und der ungleichen Verteilung gesellschaftlicher Anerkennung über die Arbeit liegen. Immer mehr Männer werden sich zunehmend bewusst, dass sie an sich arbeiten müssen, um ein neues Verhältnis zu sich selbst, ihrem Beruf und nicht zuletzt zu ihren Lebenspartnern und Kindern zu bekommen. Spiritualität - im Sinne des Findens eines neuen religiösen, d. h. auf Gott gegründeten Selbstwertes ist ein eminent wichtiger Katalysator für Selbstentwicklung. Die Notwendigkeit eines solchen Entwicklungsprozesses haben auch christliche Gruppen erkannt. Zum Teil geschieht diese Männerarbeit bereits in Verbindung mit den christlichen Kirchen Hier liegt eine große Chance, die nicht verpasst werden sollte. Die Kirchen könnten hier in Fragen der Männerentwicklung die Themenführerschaft in der Gesellschaft übernehmen und so einen wichtigen Beitrag zu einem gerechteren und friedvolleren Miteinander der Geschlechter leisten. Gestaltung: Johannes Kaup
Letztes Update dieser Seite am 19.08.2002 um 16:43 |